"Ausbeutung, Krieg und ökologische Zerstörung müssen überwunden werden. Wir wollen die Herausforderung annehmen, die Transformation der Gesellschaft hin zu einer sozial und ökologisch gerechten und lebensfähigen Gesellschaft mitzugestalten.
Das Ziel ist ein nachhaltiges, solidarisches, ökologisches und weitgehend gewaltfreies Gemeinwesen, das niemanden ausschließt.
Dieses Ziel schließt eine Verständigung darüber ein, wie ein Gemeinwesen strukturell gestaltet sein soll, eine Auseinandersetzung mit Methoden der Transformation und ebenso die Diskussion und Einübung von Formen der Absage und des Widerstands gegenüber Mächten der Zerstörung.
Zudem gilt es Gegenkonzepte einer nicht kapitalistischen Wirtschaftsordnung in den Blick zu nehmen und Wirtschaft generell an Bedürfnissen zu orientieren."
Die Hauptseite zur Tagung samt Link zum Anmeldeformular befindet sich hier:
Jahrestagung 2023: DER GEWALT WIDERSTEHEN!
Den bebilderten Gesamtbericht findet ihr hier:
Für eine gerechte Gesellschaft und ihre soziale Verteidigung
„Der Gewalt widerstehen!“ – Das war das Motto der Jahrestagung 2023 in Duderstadt. Schon das für die Einladung gewählte Titelbild macht deutlich, dass wir der Überzeugung sind, dass dieser Widerstand ein kreativer Prozess sein muss, der alle Seiten unseres Menschseins umfasst: Kreative Gewaltfreie Aktion als Gegenpol sowohl zu ungerechten Zuständen in der Gesellschaft wie auch gegen Militär, das ein Land besetzt, oder gewaltsame Kräfte, die sich z. B. durch einen Putsch an die Macht bringen.
Oder, wie es Thomas Nauerth in den ersten beiden seiner Thesen zur Jahrestagung auf den Punkt brachte:
„Keine Staatsform ist so gerecht, dass nicht kreativer Widerstand von unten in Bezug auf Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung not- wendig wäre. Kein Staat ist so ungerecht/diktatorisch/böse, dass kreativer Widerstand von unten nicht möglich wäre.“ Wobei er im weiteren Verlauf nicht verschwieg, dass die Erfolgsaussichten und der Preis für diesen Widerstand je nach Staatsform sehr unterschiedlich aussehen können.
Zur gedanklichen Einordnung der verschiedenen Aspekte Gewaltfreier Aktion im Spektrum zwischen sozialer Verteidigung einer Gesellschaft gegen innere und äußere Angriffe und des gewaltfreien Kampfes gegen unrechte Strukturen hin zu einer gerechteren Gesellschaft verhalf in einem pointierten Vortrag Barbara Müller, die sich schon in ihrer Dissertation mit dem Ruhrkampf als einem Beispiel zivilen Widerstandes auseindergesetzt hatte.
Drängend war für viele Beteiligte die Frage, wie das alles konkret werden kann. In Arbeitsgruppen wurden ver- schiedene Perspektiven erarbeitet und Konkretionen vorgestellt: Von der Frage, wie Ausgrenzung und Rassismus überwunden werden können bis hin zur Vorstellung von Energiegenossenschaften in Bürgerhand; von Erfahrungen mit konkreter Stadtteilarbeit gegen Gewalt bis hin zu Aktionstraining für gewaltfreien, zivilen Widerstand.
Insbesondere die Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, die modellhaft in verschiedenen Regionen an Voraussetzungen für eine „Soziale Verteidigung“ arbeitet und nachhaltige, solidarische und ökologische Strukturen aufbauen will, gestaltete verschiedene Arbeitsgruppen. In ihnen ging es neben konkreten Informationen über ihr Anliegen auch um die emotionalen Aspekte gewaltfreien Widerstandes und auch um seine Bedingungen und Grenzen. Das spiegelte sich auch in den angewandten Methoden wie z. B. des Theaters der Unterdrückten wider. Kommentar eines Teilnehmers: „Ich beschäftige mich schon seit 40 Jahren mit Sozialer Verteidigung. Aber diese AG hat meine Zuversicht, dass sie sich lohnen könnte, deutlich gestärkt.“
Bei allem mitlaufendes Thema war natürlich der aktuelle Krieg in der Ukraine. Clemens Ronnefeldt beschrieb seine Hintergründe und Entwicklungen und berichtete über mutmachende gewaltfreie Aktionen zivilen Widerstands in der Ukraine auch angesichts der Kriegsgewalt. Viele Teilnehmenden drückten ihre Betroffenheit über das damit verbundene Leid aus und ihr Entsetzen über die Gewalt des Aggressors. Weitgehende Einigkeit bestand darin, dass es falsch war, vor dem Überfall der russischen Streitkräfte auf militärische Verteidigung zu setzen und keine Verhandlungen über die Forderungen der Russischen Föderation zu führen oder eine zivile Verteidigung des Landes vorzubereiten. Umstrittener war die Frage, was diese Haltung z. B. für Waffenlieferungen in dieser hoch eskalierten Situation bedeutet, wobei klar war, dass es nicht um einen militärischen Sieg gehen kann, sondern dass auch jetzt Verhandlungen der einzige Weg sind, das Morden zu beenden.
In einer Resolution in der anschließenden Mitgliederversammlung warb der VB für Schutz und Asyl für alle aus Russland, Belarus und der Ukraine, die den Kriegsdienst verweigern. Er fordert von den Regierungen Russlands, Belarus‘ und der Ukraine, die Verfolgung von Kriegsdienstverweigerinnen und Deserteurinnen umgehend einzustellen, und von der EU und der deutschen Bundesregierung, die Grenzen zu öffnen und Kriegsdienstverweigerinnen und Deserteurinnen aus Russland, Belarus und der Ukraine durch Gewährung von Asyl zu schützen.
Am Samstag wurden die Perspektiven, Gedanken und Forderungen des VB mit einer Demonstration, mit Infotischen und mit einem bewegenden Schweigekreis, der an die vielfältigen Opfer von Krieg und Gewalt erinnerte, auf den Marktplatz von Duderstadt in die Öffentlichkeit getragen und damit manches Gespräch initiiert.
Grundlage der Arbeit des VB ist ja „das Vertrauen auf die Kraft der Gewaltfreiheit“ (so die Satzung), das „in unterschiedlichen religiösen Bekenntnissen und Weltanschauungen“ wurzele. Um dieses Vertrauen zu vertiefen, gab es auch viele spirituelle Angebote wie Yoga, Gebete, christliche Kontemplation, Übungen zur Achtsamkeit oder die Besinnliche Feier „Verbindung schaffen – Gemeinschaft leben“ am Samstag Abend. Und natürlich trugen auch die vielfältigen informellen Gespräche und die vielen Begegnungen, auch mit unseren internationalen Gästen aus Österreich, dem Südsudan und Grbritannien, mit dazu bei.
Presse
Donnerstag
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Mitgliederversammlung Teil 1a
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Mittagessen
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Mitgliederversammlung Teil 1b
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Pause bzw. Tagungs-Check-In
inkl. Kaffee & Kuchen (steht ab 15 Uhr bereit)
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Eröffnung der Jahrestagung
Annette Nauerth
Über die Referent*innen:
Annette Nauerth, Vorsitzende des Versöhnungsbundes
- Keine Staatsform ist so gerecht, dass nicht kreativer Widerstand von unten in Bezug auf Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung notwendig wäre.
- Kein Staat ist so ungerecht / diktatorisch / böse, dass kreativer Widerstand von unten nicht möglich wäre.
- Staaten unterscheiden sich hinsichtlich der Möglichkeiten, Widerstand zu leisten und hinsichtlich des Preises, der für solchen Widerstand zu zahlen ist.
- Durch militärische Aggressionen können sich staatliche Herrschaftsformen ändern, damit auch die Möglichkeiten und die Preise für den immer notwendigen kreativen Widerstand von unten.
- Bei jeder militärischen Aggression ist daher abzuwägen, wie groß die Veränderungen sein werden, und welchen Preis man zur Verhinderung solcher Veränderung in Kauf nehmen will.
- Diese Abwägung ist nicht an möglichen Interessen und Bedarfen von Herrschenden und Regierenden orientiert, auch nicht von demokratisch gewählten, sondern orientiert sich am Bedarf und den Möglichkeiten der eigenen gesellschaftlichen / sozialen / lokalen bzw. regionalen Umgebung.
- Widerstand gegen militärische Aggression wird notwendigerweise gewaltfrei sein müssen, sonst würden alle bisherigen Anstrengungen in Sachen Gerechtigkeit, Bewahrung d. Schöpfung und Frieden in Frage gestellt.
- Gewaltfreier Widerstand gegen militärische Aggression wird dann möglich sein, wenn soziale Verteidigung im umfassenden Sinn bereits gesellschaftlich eingeübt und lebendig ist. Soziale Verteidigung ist insofern nichts anderes als die Fortsetzung des alltäglichen innergesellschaftlichen Kampfes für Gerechtigkeit, saubere Luft, sauberes Wasser und v.a.m.
- Wer gewaltfreien Widerstand will, muss sich mit den Akteuren der alltäglichen sozialen Verteidigung einer Gesellschaft verbünden und schon jetzt am Aufbau eines nachhaltigen, solidarischen, ökologischen und gewaltfrei organisierten Gemeinwesen arbeiten.
- Ein wirklich nachhaltiges, solidarisches, ökologisches und gewaltfrei organisiertes Gemeinwesen, das niemanden ausschließt, hätte die Kraft und die Weisheit, militärische Aggression hinzunehmen, in der ruhigen Überzeugung, so stark und attraktiv zu sein, dass eine (Ver-)Wandlung der Aggressoren möglich ist.
Downloads
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Austausch in Mosaikgruppen
Die Mosaikgruppen sind eine Kleingruppen, die sich zu Beginn der Jahrestagung zusammenfinden. Sie dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und einem ersten Austausch zum Thema. Alle Teilnehmenden werden hier bunt gemischt zusammengewürfelt und bauen so bereits Brücken und knüpfen Verbindungslinien.
Freu Dich darauf, unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands und der Welt kennenzulernen, ihre Geschichten zu hören und Dich zu verbinden im Austausch über das Thema der Tagung. Vielleicht werden auch Fragen bezüglich des Tagungsthemas, Wünsche für ein gutes Miteinander und Träume für ein gutes Leben für alle geteilt.
Lass Dich überraschen!
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1 - 1
Gregor Gaffga
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2 - 2
Wilhelmine Geenen
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3 - 3
Stefanie Schmidt-Alleweldt
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4 - 4
Margit Kliesch
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5 - 5
Beate Körsgen
Über die Referent*innen:
Beate Körsgen, aktiv in der Anti-Atomwaffen-Bewegung und in der Versöhnungsbundgruppe Mainz - feiert dieses Jahr ihre 40 jährige VB-Mitgliedschaft!
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6 - 6
Mohamed Ennis Zaidi, Clemens Ronnefeldt
Über die Referent*innen:
Mohamed Ennis Zaidi, Ehrenamtskoordination Café Pi 8 in Staaken, Rikschapilot, Kiezkind, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Student der Sozialarbeit beim Paritätischen, ehrenamtlich aktiv bei den jungen Migranten-Lotsen (=Jumi-Lotsen), überzeugter Europäer durch Erasmus
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweigdes Internationalen Versöhnungsbundes
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7 - 7
Heike Holz
Über die Referent*innen:
Heike Holz, Geschäftsführerin des Gemeinwesenvereines Heerstraße Nord e.V./ Leitung von zwei Stadtteilzentren/ dem Quartiersmanagement Heerstraße Nord und dem Programm „Berlin entwickelt neue Nachbarschaften – BENN“ in Berlin-Staaken.Diplom-Volkswirtin und seit 2022 zertifizierte Gemeinwesenarbeiterin.
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8 - 8
Claudia Geldermann
Über die Referent*innen:
Claudia Geldermann, aktives Mitglied im Versöhnungsbund
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9 - 9
Eberhard Bürger
Über die Referent*innen:
Eberhard Bürger, Jahrgang 1949, 1. Beruf Fernmeldemechaniker, 2. Beruf ev. Pfarrer, verheiratet, 4 Töchter mit Familien
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10 - 10
Renate Firgau
Über die Referent*innen:
Renate Firgau, geb. 1958, Diplomsozialarbeiterin, arbeitet als Drogenberaterin in Münster. Beruflicher Schwerpunkt "Frauen und Sucht". Friedens- und frauenbewegt, im IVB seit 1986, seitdem auf Jahrestagungen.
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11 - 11
Hans Martin Gündner
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12 - 12 - Mosaikgruppe Awareness-Team
Berthold Keunecke
In dieser Mosaikgruppe tauschen sich die Menschen aus, die sich bereiterklärt haben, auf der Tagung im Awareness-Team mitzuwirken.
Wenn noch jemand spontan dazukommen möchte - herzlich willkommen!
Über die Referent*innen:
Berthold Keunecke, ev. Pfarrer in Herford – Mitglied in der FEGH e.G., Mitglied im Vorstand des Versöhnungsbundes und in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, Einsatz im Rahmen von EAPPI in Jerusalem 2017, Praktiker im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
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Abendessen & Pause
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Abend-Alternativen
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Tagesausklang mit Kindern
Christina Brandl-Bommer, Mariella Heiser
Über die Referent*innen:
Christina Brandl-Bommer, Pastoralreferentin, Meditationsleiterin, Ausbildung in Tanz- und Bewegungstherapie, ist Mitglied des Versöhnungsbundes und setzt sich aktiv für mehr Kinderbeteiligung ein.
Mariella Heiser, Teil des Kinderteams
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Jugendforum
Sophia Morad, Raja Spindler, Sarah Kraus, Wayra Martinez-Bürger
Wir möchten ein Jugendforum und ein Raum schaffen sowie gestalten für einen gemeinsamen Austausch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Zudem möchten wir gemeinsam Spiele spielen und Wahlen für den zukünftigen Jugendrat durchführen.
Außerdem möchten wir uns vernetzen innerhalb des Versöhnungsbundes und die Jugendlichen sowie junge Erwachsene aktivieren für die Arbeit im Versöhnungsbund.
Kommt gerne vorbei!
Das Jugendforum stellt ein Element der politischen Selbstorganisation dar, in dem Jugendliche und junge Erwachsene ihre Perspektiven auf die Themen austauschen und ihre spezifische Situation als junge Menschen dabei zum Ausgangspunktmachen.
Über die Referent*innen:
Sophia Morad, Hallo, ich bin Sophia und 23 Jahre alt. :) Ich komme aus dem Rheinland, also zwischen Köln und Bonn. Zurzeit mache ich eine Erzieherin Ausbildung und vervollständige mein Abitur. Ich freue mich auf eine tolle Zeit!
Raja Spindler, ist aktiv im Jugendrat dabei!
Sarah Kraus, ist aktiv im Jugendrat dabei!
Wayra Martinez-Bürger, ist aktiv im Jugendrat dabei!
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Abendgebet
Donnerstagabend: Irene Franke-Atli
Freitagmorgen: Bernadette Ackva
Freitagabend: Karen Hinrichs & Dietrich Becker-Hinrichs
Samstagmorgen: Bettina Schlauraff
Sonntagmorgen: Thomas Nauerth
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Impulsvortrag: Der Gewalt widerstehen! Die Entfaltung & Erhaltung einer lebensfähigen Gesellschaft – Soziale Verteidigung neu verstehen
Barbara Müller
Der Titel sagt bereits alles und macht zugleich neugierig - wir dürfen gespannt sein!
Wir planen, den Vortrag online zu streamen. Eine Online-Teilnahme ist über folgenden Link möglich: https://lecture.senfcall.de/ver-0oc-pe7-gnb
Über die Referent*innen:
Barbara Müller, Dr., Historikerin, Moderatorin und Beraterin im Hunsrück.
Freitag
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Morgen-Starter
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Yoga am Morgen
Eva Breuer
Die Morgenarbeit mit Yoga dient dazu bewusst in den Tag zu starten. Mit Bewegung, geführter Atmung Entspannung und wohldosierten Kräftigungsübungen tun wir uns Gutes. Yoga ist darüber hinaus eine Einladung, zu erkunden, was Ahimsa-Gewaltlosigkeit im Umgang mit der eigenen Person bedeuten kann.
Bitte bequeme Kleidung, dicke Socken und am besten auch eine Decke/Yogamatte mitbringen.
Über die Referent*innen:
Eva Breuer, Jahrgang 1960, wurde durch die Kriegsdienstverweigerung ihres Bruders Otfrid motiviert, politisch aktiv zu werden. Nach Engagement in der Graswurzelbewegung, für die Kurve Wustrow und die internationalen Märsche für Entmilitarisierung ließ sie sich bei der Sebastian-Kneipp-Akademie zur Yogalehrerin ausbilden. Seit 1991 unterrichtet sie in Köln, Leverkusen, Leichlingen und Umgebung. Im Yoga ist ihr ein zielgruppenorientiertes Arbeiten mit einer sehr genauen und respektvollen Wahrnehmung des jeweiligen Gegenübers wichtig. Satyagraha - die Suche nach der Wahrheit und Ahimsa - Gewaltlosigkeit - zählen für sie zu den Voraussetzungen einer gut begründeten Yoga-Praxis.
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Meditation in der Stille
Hanno Paul
Gewaltfreies Eintreten für eine gerechte Gesellschaft braucht einen langen Atem und geht leichter, wenn ich selber innerlich geerdet und zentriert und zugleich mit dem Ganzen verbunden bin. Das Sitzen in der Stille (eingeleitet durch eine kurze Bewegungsübung) möchte in der Tradition christlicher Kontemplation den Boden für diese Haltung vorbereiten.
Am Donnerstagmorgen gibt es eine kurze Einführung. Gesessen wird je nach körperlicher Fähigkeit auf Stühlen, Bänkchen oder Kissen.
Wenn ihr nicht auf Stühlen sitzen wollt, bringt euch gerne ein Sitzkissen oder Bänkchen.
Über die Referent*innen:
Hanno Paul, evangelischer Krankenhauspfarrer und Lehrer der Essener Schule der Kontemplation (www.kontemplation.org).
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Morgengebet
Donnerstagabend: Irene Franke-Atli
Freitagmorgen: Bernadette Ackva
Freitagabend: Karen Hinrichs & Dietrich Becker-Hinrichs
Samstagmorgen: Bettina Schlauraff
Sonntagmorgen: Thomas Nauerth
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Frühstück
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Morgenkreis – Miteinander Ankommen
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Podiumsgespräch: Leben in Gerechtigkeit - Wie gestalten wir eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft?
Christiane Lohse, Sara Fromm, Moses John, Irmgard Ehrenberger, Barbara Rodi
Was macht eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft aus und vor allem: Wie kommen wir dahin? Was sind Schritte auf dem Weg?
Über diese Fragen wollen wir mit den Podiumsgästen ins Gespräch kommen und sie werden aus unterschiedlichen Perspektiven Aspekte aufzeigen - von Klimagerechtigkeit, der Überwindung von Armut, echter Teilhabe und Mitbestimmung und vielen mehr...
Christiane Lohse wird das Podiumsgespräch moderieren, die Podiumsgäste sind angefragt, aber stehen z.T. noch unter Vorbehalt.
Über die Referent*innen:
Christiane Lohse, im Versöhnungsbund aktiv seit Anfang der 1970’iger Jahre; letzte berufliche Station: 15 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Umweltbundesamt zu „Umweltstrategien / Klimaschutz und Energie“.
Sara Fromm, (sie / mensch) arbeitet als Geschäftsführerin, Trainerin und Moderatorin bei der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion und ist in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv.
Moses John, Leiter der Organization for Nonviolence and Development (ONAD), dem südsudanesichen Zweig des International Fellowship of Reconciliation (IFOR)
Irmgard Ehrenberger, arbeitet seit 1990 im Büro des österreichischen Versöhnungsbundes. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind das Programm „Friedenspräsenz in Kolumbien“ und das Programm „Klimaziel: Frieden“.
Barbara Rodi, Vorständin der FEGH eG, Musiktherapeutin im Klinikum Herford, aktiv bei den „Lebenslauten“ und in der Friedens- und Flüchtlingsarbeit, lebt in einem Wohnprojekt CO2-frei in Herford
Links und Quellenangaben
- Zukunft für Alle Kongress: https://zukunftfueralle.jetzt/
- Konzeptwerk Neue Ökonomie: https://konzeptwerk-neue-oekonomie.org/
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Arbeitsgruppen
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AG 1 - Ärmel hochkrempeln: Sozial-ökologische Transformation als Form der sozialen Verteidigung des Lebens
Barbara Müller
Ich würde mich mit den großen Begriffen in dem Workshop gerne gemeinsam gestaltend, bildlich und darstellend auseinandersetzen. Ich verstehe den Workshop als einen Raum, sich großen Herausforderungen zu nähern, wieder Abstand zu nehmen und so experimentell-tastend und spielerisch Möglichkeiten des Überlebens zu erkunden.
Über die Referent*innen:
Barbara Müller, Dr., Historikerin, Moderatorin und Beraterin im Hunsrück.
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AG 2 - „Wehrhaft ohne Waffen“ - Ein interaktiver Workshop zu Voraussetzungen, Möglichkeiten & Grenzen Sozialer Verteidigung in der Praxis
Nele Anslinger, Martin Arnold
Der Workshop wird mit interaktiven Methoden aus dem Bereich des Theaters der Unterdrückten und anderen Beteiligungsorientierten Verfahren arbeiten. Wir werden dabei der Frage nachgehen, welche Dinge, Werte, Bereiche unseres Lebens und unserer Gesellschaft wir als erhaltens- und schützenswert erachten. Hier wird es natürlich Unterschiede geben und das ist gut so! Wir wenden uns der Frage zu, mit welchen Möglichkeiten diese Dinge geschützt werden können und wo wir uns dabei ergänzen können und wo sich unsere Werte vielleicht auch im Wege stehen und gegenseitig behindern. Wo sind Stärken und Schwächen des Konzepts? Und hat Sv überhaupt ein „Konzept“? An praktische Elemente anknüpfend, wird soziale Verteidigung erläutert und darüber hinaus auch über die Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ – soziale Verteidigung voranbringen informiert.
ab ca. 17 Jahren geeignet / bis max. 25 Personen
Über die Referent*innen:
Nele Anslinger, Kampagnenkoordinatorin der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“. Sie hat in Marburg Friedens- und Konfliktforschung mit den Schwerpunkten zivile Konfliktbearbeitung und Friedenspädagogik studiert. Sie ist Mitbegründerin der Marburger Forumtheaterinitiative „Forum geht’s?!“ und hat bisher u.a. mit den Methoden des Theaters der Unterdrückten zu gesellschaftlicher Teilhabe und Antidiskriminierung gearbeitet. Besonders am Herzen liegt ihr dabei die empowernde Arbeit in queeren Kontexten und Selbstfürsorge im politischen Aktivismus.
Martin Arnold, Friedensforscher, Dr., Essen, meldete sich nach der Schule zur Bundeswehr und verweigerte als Soldat aufgrund eines Sinneswandels den Kriegsdienst. Seitdem beschäftigt er sich mit der Frage: Wie ist es möglich, gewaltbereiten Kollektiven oder Einzelnen ohne Drohung oder Gewalt wirksam entgegenzutreten? Er fand Gandhis und andere Antworten: www.martin-arnold.eu .
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AG 3 - Staatsgewalt beschränken – Polizei neu denken
Ullrich Hahn
Die bestehende Institution der Polizei gilt weitgehend als notwendig und unverzichtbar („Freund und Helfer“).
Andererseits war und ist die Polizei weltweit -neben dem Militär- das wichtigste Instrument der Staatsgewalt zur Aufrechterhaltung der jeweiligen Herrschaft, d.h. der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Zustände, seien sie gerecht oder ungerecht.
Daneben macht die Polizei -wie alle menschlichen Institutionen- Fehler, die hier aber in zweifacher Hinsicht problematisch sind: einmal, weil die davon betroffenen Menschen sich bei einer aktuellen Konfrontation mit der Polizei i.d.R. nicht wehren können; zum anderen, weil das Handeln der Polizei auch im Nachhinein nur schwer zu kontrollieren ist.
Es ist deshalb an der Zeit, Polizei anders zu denken.
Wie weit und unter welchen Bedingungen wir Vertrauen in die Institution Polizei haben und sie dieses Vertrauen verdient, hat dies auch Auswirkungen auf unsere Erwartungen an das in der Friedensbewegung diskutierte Konzept internationaler Polizeieinheiten als Alternative für das Militär.
für 6-16 Personen
Über die Referent*innen:
Ullrich Hahn, Rechtsanwalt, Präsident des Versöhnungsbundes (Deutscher Zweig)
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AG 4 - Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Workshop mit Körper- & Theatermethoden
Eva-Maria Willkomm, Susanne Bürger
Wir wollen spielerisch Bilder einer gerechten Gesellschaft entwerfen, Wege dorthin suchen und ausprobieren, was sich dafür ändern muss.
Wir arbeiten mit Körperübungen, Bewegungsspielen und Theatermethoden.
für Erwachsene und Jugendliche geeignet / für 6-18 Personen
Über die Referent*innen:
Eva-Maria Willkomm, Diplom-Pädagogin und Trainerin für gewaltfreies Handeln
Susanne Bürger, Systemische Therapeutin (SG), Friedensfachkraft, Trainerin für gewaltfreies Handeln und gewaltfreie Konfliktbearbeitung bei gewaltfrei handeln e.V., Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes e.V.
„Ich bin nicht sicher, ob ich wieder abreise!“ äußerte eine Teilnehmerin (Antje) des Workshops begeistert nach nur wenigen Stunden des Zusammenseins. Neun Menschen hatten sich der Leitung von Susanne und Eva anvertraut. Sie wollten, so wie ich, etwas Lebendiges, nicht zu Kopflastiges erleben, fühlen, vielleicht sogar schmecken.
So waren die verschiedenen „Spiele“ anregend, gemeinschaftsfördernd, ja sogar aufregend. Die Aktionen zu beschreiben, damit Ihr, die Ihr das jetzt lest, nachvollziehen zu könnt, hieße wieder die Gehirnzellen zu strapazieren. Was ist eine Waschmaschine? Die Teilnehmenden stellen sich in zwei Reihen gegenüber. Eine Spielerin geht langsam durch den Gang. Sie wird dabei vom „Schmutz“ mit den Händen der anderen befreit. So einfach und so schön! „Amsterdam“. Zwei Spielerinnen gehen hintereinander. Gangart. Gesten der ersten werden von er zweiten übernommen, imitiert. Dreht sich die erste um, wird sie zur Zweiten. Die Erste, Zweite. Alle Paare zur gleichen Zeit „Amsterdam“ unterwegs sind, entsteht ein quicklebendiges Gewusel. Die Spiele, Übungen schaffen Vertrauen. Wir kennen uns noch nicht. Sie W den Fokus: Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Jede Am Beispiel meiner Gruppe will beschreiben, wie wir uns dem Thema näherten – und es dann sicht- und vorführbar gestalten. Wir sind Wayra, 12 Jahre alt, Margrit, ich. Zunächst schreiben wir auf, was uns zum Thema einfällt. Mir: die Schule ist eine Zwangsinstitution, leistet keine Beitrag für ein gerechte Gesellschafft. Facit: Abschaffen. Zunächst gibt es Nachfragen. Dann Diskussion. Immer wieder am Thema orientiert. Schließlich wissen wir. Wir rollenspielen. Nach der Mittagspause, -ruhe, wissen wir: Wayrawird die Lehrerin sein. Sie hatte von den sehr demokratischen Erfahrungen aus ihrer Schule erzählt, vom ermutigendem Handeln cv Erfahrungen erleben.
Die anderen beiden Gruppen haben in sich bewegende Statuen den Weg aus schlechten miesen Erfahrungen in eine gerechte Gesellschaft dargestellt. (Die sie übrigens bei der großen Aktion auf dem Marktplatz wiederholen).
Rückmeldungen: „Ihr seid ein tolles Team, wie ihr das aufgebaut habt.“ „Der Anfang war von Achtsamkeit geprägt“. „Ein zauberhafter Einstieg“. „Ich möchte mehr spielen“. „Mehr Leichtigkeit.“ „Eine wirklich tolle Methode sich dem schwierigen Thema zu nähern!“ „Dieser Tag war für mich ganz wichtig!“ „Der Körper spricht. So in Kontakt zu kommen wie heute in der Gruppe, habe ich in anderen Gruppen nicht erlebt,“Für mich: Balsam für meine Seele.
Danke für einen inspirierenden Workshop.
Harald aus Niedernstöcken
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AG 5 - Energiesicherheit von unten! Friedensfördernde Energie-Genossenschaft Herford eG
Barbara Rodi, Berthold Keunecke
Die Friedensfördernde Energiegenossenschaft Herford eG ist eine Initiative der Energiewende vor Ort. Als Genossenschaft bietet sie Bürger*innen die Beteiligung am Ausbau Erneuerbarer Energien in ihrer Region.
Im ersten Teil der AG wird die Genossenschaft von Barbara Rodi (Vorstand der FEGH e.G.) mit ihren Projekten und ihren Beteiligungsmöglichkeiten vorgestellt. Auch die Frage nach der Zusammenarbeit, Ergänzungsmöglichkeit und Konkurrenz zur kommunalen Energiewirtschaft wird aufgeworfen.
Im Weiteren fragen wir nach den Möglichkeiten, die so eine Struktur bietet, um die Zukunftsfähigkeit einer Region zu erhöhen, und wie eine Übertragbarkeit der Herforder Strukturen in andere Regionen denkbar ist. Dabei sollen die Erfahrungen aller Teilnehmenden zu Wort kommen.
Zuletzt soll die Perspektive diskutiert werden, die Energiewende als Teil der Vorbereitung einer regionalen Sozialen Verteidigung zu sehen.
für max. 30 Personen
Über die Referent*innen:
Barbara Rodi, Vorständin der FEGH eG, Musiktherapeutin im Klinikum Herford, aktiv bei den „Lebenslauten“ und in der Friedens- und Flüchtlingsarbeit, lebt in einem Wohnprojekt CO2-frei in Herford
Berthold Keunecke, ev. Pfarrer in Herford – Mitglied in der FEGH e.G., Mitglied im Vorstand des Versöhnungsbundes und in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, Einsatz im Rahmen von EAPPI in Jerusalem 2017, Praktiker im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Die erschreckend schnelle Klimaveränderung mit den daraus resultierenden Katastrophen und sich verstärkenden globalen Ungerechtigkeiten ist seit Jahren ein Dauerthema auch beim Versöhnungsbund. In einer kleinen, aber lebendigen und sachkundigen Runde haben wir einen weiten Bogen geschlagen von Bürgerenergiegenossenschaften bis zu aktuellen Konzepten der Sozialen Verteidigung, über Veränderung der Natur und der Landschaften, Flächenverbrauch, die Ästhetik von Windrädern und Solarfeldern, die Chancen grünen Wasserstoffs, die Ausbeutung von Ressourcen und neue Abhängigkeiten. Und wir waren uns keineswegs in allem einig – da zeigt sich die ungeheure Komplexität dieser Fragen selbst in einer so homogenen Vereinigung wie dem VB.
Einig waren wir jedoch uns darin, dass die Komplexität umso besser beherrschbar, zukunftstaugliche Lösungen umso leichter zu finden und demokratische Kontrolle und Friedensbewahrung umso eher möglich sind, je mehr wir uns auf bürgernahe und überschaubare Strukturen stützen. Also: Energiesicherheit von unten, Verteidigung unserer sozialen Errungenschaften und Gesellschaftsformen, von lokalen Initiativen ausgehend.
Barbara Rodi zeigte das an der sehr erfolgreichen eingetragenen Genossenschaft (eG) Herford, die mit 435 Mitgliedern eigene Photovoltaikanlagen von mehr als 1,4 Megawatt Leistung errichtet hat; das deckt rechnerisch den Strombedarf von über 300 Haushalten. Die Vereinigung trägt bewusst den vollständigen Namen „Friedensfördernde Energie-Genossenschaft Herford“: In der eG hat jedes Mitglied unabhängig vom eingebrachten Kapital genau eine Stimme. Mit der lokal geernteten und verkauften elektrischen Energie wird die Abhängigkeit von monopolistischen Versorgern wirksam vermindert und Menschen können schon mit kleinen Beiträgen an der Energiewende mitwirken, auch wenn sie kein eigenes Dach haben oder nicht die finanziellen Mittel für eine eigene Solaranlage.
Hier schließt sich die Klammer zu den Themen „Soziale Verteidigung“ und „Gewaltfreiheit“ der Jahrestagung. Berthold Keunecke stellte ein Projekt vor (mit Martin Arnold und Barbara Müller), in dem drei regionale Gruppen Konzepte gewaltfreien Widerstandes („wehrhaft ohne Waffen“) vordenken und vorbereiten für den Fall, dass die Gesellschaft durch externe oder interne Aggression bedroht wird. Das meint nicht nur kriegerische oder umstürzlerische Aktivitäten, sondern auch Brüche der Daseins-Sicherheit wie klimatische Katastrophen, Pandemien, Blackouts, Zusammenbrüche der Wirtschaft und anderes, also Ereignisse, die unsere sozialen Errungenschaften in hohem Maß gefährden. In vielen Szenarien ist eine verlässliche lokale Verfügbarkeit elektrischer Energie überlebensnotwendig, ebenso wie die Sicherstellung der Versorgung mit Wasser, Nahrung und Gesundheitsdiensten.
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AG 6 - „Verwandlung der Mächte“
Bärbel-Lieselotte Kirstein-Mätzold, Thomas Nauerth
Der us-amerikanische Theologe Walter Wink hat ein neues Konzept erarbeitet, die alte biblische Rede von Mächte und Gewalten heute zu verstehen. Für Walter Wink sind die „Mächte“ die spirituelle Innenseite einer jeden materiellen Gegebenheit und einer jeden menschlichen Institution. Nicht zwischen an sich bösen und guten Mächten sei zu unterscheiden, sondern zwischen Mächten, die ihrer Berufung in Gottes Schöpfung treu sind, und Mächten, die gefallen sind und so „dämonisch“ werden. Die Dramatik der „Mächte und Gewalten“ besteht für Wink darin, dass sie seit Jahrtausenden untereinander und mit einander verknüpft sind zu einem Herrschaftssystem (domination system). Dieses Herrschaftssystem legitimiert sich durch den Mythos erlösender Gewalt (myth of redemptive violence) und durch den Sündenbockmechanismus.
Dieses Konzept soll vorgestellt und seine Bedeutung für unsere Arbeit und für die im Tagungsthema anvisierte Arbeit diskutiert werden.
ab ca. 6 Jahren geeignet
Über die Referent*innen:
Bärbel-Lieselotte Kirstein-Mätzold, ist langjähriges aktives Mitglied im Versöhnungsbund.
Thomas Nauerth, Dr. theol. habil.; apl. Prof. für Religionspädagogik am Institut f. Katholische Theologie Universität Osnabrück; Mitglied im Internationalen Versöhnungsbund/Deutscher Zweig und im Ökumenischen Institut für Friedenstheologie; Redakteur der Homepage www.friedenstheologie.de und www.bibelundidaktik.uni-osnabrueck.de (vgl. auch http://independent.academia.edu/ThomasNauerth). „Der Ausgangspunkt meiner theologischen Arbeit war meine Kriegsdienstverweigerung, sie geschah aus der Überzeugung heraus, es kann nicht mit dem Christentum vereinbar sein, sich darauf vorzubereiten, anderen Menschen das Leben zu nehmen. Seitdem bin ich auf der Suche, diese Überzeugung theoretisch wie praktisch, theologisch wie historisch näher zu verifizieren und zu verstehen. Immer klarer kristallisiert sich dabei heraus, dass Papst Franziskus Recht hat: Der Friede ist der Name Gottes, aktive Gewaltfreiheit scheint biblisch gesehen der Traum Gottes vom Handeln des Menschen zu sein.“
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AG 7 - Starke Nachbar_innen stärken Integrationskompetenzen & gesellschaftlichen Zusammenhalt
Bilal Almasri, Iyad Asfour
Flucht und Migration sind große Herausforderungen. Das gilt sowohl für die Betroffenen als auch für die Menschen, die sie aufnehmen. Wir schaffen mit dem Projekt „Starke Nachbar_innen“ gemeinsam Orte, in denen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen sich begegnen können. Es gilt Verständnis zu fördern, Unterschiede zu erkennen und Gemeinsamkeiten zu unterstreichen.In diesem Workshop möchten wir auf die folgenden Punkte eingehen:
1) Ankommen: Einen Raum schaffen, dass sich Alle gehört und gesehen fühlen
2) Projekt Vorstellung: Was machen wir konkretes im Projekt Starke Nachbar_innen
3) Die aktivierenden Methoden vom Projekt (mit Übungen)
Über die Referent*innen:
Bilal Almasri, ist Wissenschaftler für englische Literatur und studierte in Syriens Hauptstadt Damaskus. Nach dem Studium arbeitete er als Pädagoge in Homs. Seit fünf Jahren lebt Bilal Almasri mit seiner Familie im rheinlandpfälzischen Neuwied. Hier in Deutschland wird sein Studium als Bachelor in Geisteswissenschaften anerkannt. Seit März 2018 arbeitet er bei EIRENE – internationaler christlicher Friedensdienst, als Mitarbeiter im Projekt „Starke Nachbar_innen“. Hier ist er verantwortlich für die Bildungsarbeit und knüpft Kontakte zu kommunalen Institutionen, anderen Geflüchteten und Schulen.
Iyad Asfour, leitet das Projektteam „Starke Nachbar_innen“. Seit fünf Jahren lebt Iyad Asfour mit seiner Familie im rheinlandpfälzischen Neuwied. Seit März 2019 arbeitet er bei EIRENE – internationaler christlicher Friedensdienst, als Mitarbeiter im Projekt „Starke Nachbar_innen“. Hier ist er verantwortlich für: Die Netzwerkarbeit, Kommunikation mit Behörden und Institutionen, Vermittlung und Begleitung von Ehrenamtlichen, Durchführung von Ehrenamtsaktionen, Beratung und Begleitung von Drittstaatsangehörigen.
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AG 8 - Resiliente Regionen durch (Bildung für) nachhaltige Entwicklung
Alexander Sust
Über die Referent*innen:
Alexander Sust, Als Regionalentwickler sehe ich mich seit bald 20 Jahren in der Aufgabe, Entwicklungsprozesse nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit zu gestalten. Ich begleite Gruppen dabei, eigenständige Ziele zu formulieren und diese zu erreichen. Dazu erarbeite ich mit partizipativen Methoden Konzepte, Pläne und Strategien und helfe bei der Umsetzung. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf dem ländlichen Raum. Dieser gilt gemeinhin als krisensicherer, wird hier doch die Grundversorgung sichergestellt. Ein genauerer Blick aber zeigt, dass sich das Dorf wieder einmal mehr in der Geschichte neu erfinden muss, um -besonders in Krisenzeiten- ein geeignetes Lebensmodell zu bieten. Dazu lassen sich, entgegen des anhaltenden Trends, bereits Hoffnungszeichen ausmachen. Ich habe einige Jahre in einer Gebirgsregion Japans wirken dürfen und dort miterlebt, was es bedeutet, wenn Dörfer sterben. Ich habe von dort aber auch Ansätze mitgebracht, wie Dorfgemeinschaften gestärkt werden und neue gemeinschaftlich getragene lokale Ökonomien entstehen können.
Ich selbst sehe mich als radikalen Pazifisten. Ich bin überzeugt davon, dass Systeme, die auf Unrecht und Ungerechtigkeit basieren, nicht über längere Zeit stabil bleiben und sich meist nach wenigen Jahrzehnten zersetzen. Die Folgen einer größeren militärischen Auseinandersetzung könnten hingegen tatsächlich die ohnehin fragilen Lebensgrundlagen unserer Planeten über einen Zeitraum vieler Generationen stark beschädigen und sogar zerstören. Davon wären -neben uns Menschen- eine nahezu unvorstellbare Vielfalt von Arten betroffen.Das ist für mich die Motivation mich für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zu engagieren. Die Basis von BNE ist Empathie und das Streben nach Gerechtigkeit. Ich bringe Beispiele mit, wie dieser Anspruch in meinem Tätigkeitsfeld erfüllt werden kann. -
AG 9 - Soziale Verteidigung und gewaltfreie Aktionen im Ukrainekrieg
Clemens Ronnefeldt
Eine Studie zu den gewaltfreien Aktionen gegen den Krieg in der Ukraine zwischen Februar und Juni 2022 unter Mitarbeit der Universität in Jena liegt inzwischen auch in deutscher Übersetzung vor.
Darin werden landesweit 148 Proteste und Diskussionen zwischen der ukrainischen Zivilbevölkerung und den russischen Besatzungssoldaten beschrieben, 51 gewaltfreie Interventionen und 36 Aktionen der Nicht-Zusammenarbeit mit den Besatzungstruppen.
Auch in Russland und in Belarus gibt es zahlreiche gewaltfreie Aktionen, die in der AG vorgestellt werden.
ab ca. 14 Jahren geeignet / für max. 30 Personen
Über die Referent*innen:
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweigdes Internationalen Versöhnungsbundes
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AG 10 - Ein Plan für das Leben. Gewaltfreier Widerstand gegen paramilitärische Machtübernahme & Ressourcenausbeutung in Kolumbien
Irmgard Ehrenberger
2016 schlossen die kolumbianische Regierung und die größte Guerillagruppe FARC ein Abkommen, das Frieden und wesentliche Verbesserungen für die marginalisierten Teile der Bevölkerung bringen sollte. Bis heute wurden diese Versprechen nicht eingelöst, die Gewalt geht unvermindert weiter. Illegale bewaffnete Gruppen, aber auch das kolumbianische Militär, verüben schwere Menschenrechtsverletzungen, darunter politische Morde, Folter und Vertreibungen. Eine besondere Facette des bewaffneten Konflikts, der die Zivilbevölkerung seit über 60 Jahren drangsaliert, stellt die Machtübernahme paramilitärischer Gruppen, die auf lokaler Ebene das soziale, politische und ökonomische Leben bestimmen, dar.
Im Workshop werden wir uns damit beschäftigen, wie ländliche und städtische Gemeinden mit den Bedrohungen durch bewaffnete Gruppen umgehen, wie gewaltfreier Widerstand organisiert werden kann und was wir von den Menschen, die ihr Recht auf Leben, Land und Gerechtigkeit verteidigen, lernen können.
Darüber hinaus werden wir analysieren, wie wir den gewaltfreien Widerstand von Europa aus unterstützen können. Denn die Menschen in Kolumbien leiden unter ausbeuterischen Strukturen, die koloniale Muster fortsetzen. Das gilt insbesondere für die extraktive Industrie. Die neue linksgerichtete Regierung unter Gustavo Petro hat zwar den Ausstieg aus der Förderung fossiler Energieträger versprochen, dennoch hat allein Deutschland im Jahr 2022 dreimal so viel Kohle aus Kolumbien importiert als im Jahr zuvor. Auch in Hinsicht auf die anvisierte Energiewende besteht die große Gefahr, dass sich ausbeuterische Verhältnisse wiederholen, denn in Kolumbien lagern Schlüsselmetalle, und die Nachfrage nach diesen Metallen steigt rasant. Wir werden der Frage nachgehen, wie der Energiewandel gerecht gestaltet werden kann und was sich dafür bei uns ändern muss.
Über die Referent*innen:
Irmgard Ehrenberger, arbeitet seit 1990 im Büro des österreichischen Versöhnungsbundes. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind das Programm „Friedenspräsenz in Kolumbien“ und das Programm „Klimaziel: Frieden“.
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AG 11 - Aktionstraining zu Gewaltfreier Aktion & Zivilem Ungehorsam
Sara Fromm
Gewaltfreie Aktionen sind ein wirksames Mittel, um Widerstand gegen gesellschaftliche Missverhältnisse zu leisten. Doch Protest auf der Straße sollte gut vorbereitet sein, um die Gefahr von mentalen und körperlichen Grenzerfahrungen zu verringern.
In diesem praxisorientierten Aktionstraining erlernt ihr das Handwerkszeug, um politische Aktionen gewaltfrei durchzuführen und deren Wirksamkeit zu steigern.
Neben gemeinsamen Reflektionsrunden rund um Ziele von gewaltfreien Aktionen, unterschiedliche Verständnisse von Gewalt(freiheit) und Diversität in Aktionen werden wir uns mit Entscheidungsfindung und Bezugsgruppen nicht nur theoretisch, sondern auch in Beispielszenarien beschäftigen.
Außerdem warten praktische Übungen rund um’s Thema Sitzblockaden auf euch.
ab ca. 15 Jahren geeignet / für mind. 10 Personen
Über die Referent*innen:
Sara Fromm, (sie / mensch) arbeitet als Geschäftsführerin, Trainerin und Moderatorin bei der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion und ist in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv.
Das Aktionstraining richtet sich an Menschen, die in vielfältigen Formen sich an Demonstrationen, Besetzungen, Blockaden und Aktionen des Zivilen Ungehorsam organisieren und teilnehmen wollen. Am Anfang und im Vormittagsprogramm des Aktionstraining haben wir eine Kennenlernrunde veranstaltet. Nach der Kennenlernrunde haben wir überlegt, was zur Organisation und Teilnahme von Aktionen zum zivilen Ungehorsam zu beachten ist und dazu haben wir gemeinsam gebrainstormt. Dies haben wir auf Papier verschriftlicht und wir haben auch die Überlegung einfließen lassen, welche Menschen wir erreichen möchten und wie wir dies im aktivistischen Alltag bewerkstelligen können. Nach dem Brainstorming haben wir eine praktische Übung durchgeführt, mithilfe einer Skala von nicht gewalttätig bis komplett gewalttätig. Zudem wurde der Faktor berücksichtigt, wann Gewalt bei uns anfängt in Aktionen und wann wir es vertreten können. Dies haben wir durchgeführt und sind in Diskussion eingestiegen.
Im nächsten Element des Aktions Trainings haben wir über Bezugsgruppen gesprochen, die beispielsweise aus ab 2-3 Personen bestehen bis ca zu 10 Personen. In größeren Bezugsgruppen wird auch in Bezugsgruppen-Buddys und in Bezugsgruppen-Tandems eingeteilt, damit sich Menschen eine Person suchen und alle teilnehmenden Personen keinen Überblick verlieren innerhalb der Aktion. Bezugsgruppen sollten sich im Idealfall im Voraus mit vertrauten Personen, die sich kennen, bilden und auch im Nachhinein für die Personen da sein, beispielsweise wenn noch Redebedarf vorhanden sein sollte.
Dies haben wir praktisch erprobt und uns darüber ausgetauscht, welche Bedürfnisse im Raum stehen und welchen Aktionskonsens wir haben z. B. wir möchten an einer Demonstration teilnehmen und daraus wohlbehalten die Rückreise antreten.Der zweite Teil des Aktions Trainings war von praktischen Elementen und Übungen gekennzeichnet. Wir haben uns in den Bezugsgruppen wiedergefunden und praktisch in wechselnden Rollen erprobt, wie beispielsweise Blockaden und Besetzungen aussehen könnten und wie wir mit der Situation vor Ort umgehen möchten wenn beispielsweise Ziviler Ungehorsam sich verlängern könnte. Zudem haben wir uns Gedanken gemacht welche Grenzen und welche Bedürfnisse wir in Aktion haben und inwieweit wir dies umsetzen können ohne uns oder andere zu gefährden. Außerdem haben wir praktisch erprobt wie es sich anfühlt in einer Gruppe eine Aktion gemeinsam durchzuführen.
Im Anschluss hatten wir eine angeleitete Reflexions- und Feedbackrunde.
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AG 12 - Gewalt im Stadtteil und was man dagegen tun kann
Mohamed Ennis Zaidi, Joy Crow, Justin Reilly, Jamal Hollmann, Michel Reda, Sarah El-Osta
Wir geben euch Einblicke in Lebensrealitäten aus Berlin, speziell aus dem Stadtteil Staaken im Bezirk Spandau. Welche Gewalt erleben Menschen, die hier leben? Auf welche Weisen werden Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen und wie zeigt sich das auch im Stadtteil?
Und wir sprechen mit euch darüber, was man tun kann - was wir als pädagogische Fachkräfte in unterschiedlichen Feldern tun, was die Gesellschaft tun kann und wie wir gemeinsam an einer gerechten Gesellschaft und einem guten Leben für alle basteln!Über die Referent*innen:
Mohamed Ennis Zaidi, Ehrenamtskoordination Café Pi 8 in Staaken, Rikschapilot, Kiezkind, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Student der Sozialarbeit beim Paritätischen, ehrenamtlich aktiv bei den jungen Migranten-Lotsen (=Jumi-Lotsen), überzeugter Europäer durch Erasmus
Joy Crow, Feministin, PearNetzwerk, Café Pi8 in Staaken
Justin Reilly, Erzieher an einer Grundschule in Berlin-Neukölln
Jamal Hollmann, PearNetzwerk in Staaken
Sarah El-Osta, Kiezkind/Abitur auf dem zweiten Bildungsweg/ ehrenamtlich aktiv bei den Jumi-Lotsen/überzeugte Europäerin durch Erasmus
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AG 13 - Soziale Verteidigung weiter denken: Waffenlose Wehrhaftigkeit für welche Werte?
Dr. Achim Schmitz, Peter Heim
"Stell dir vor, es ist Krieg und alle leisten Widerstand!"
So lautet der Aufruf der neuen Kampagne für Soziale Verteidigung unter https://wehrhaftohnewaffen.de/
Die Idee der Sozialen Verteidigung fußt darauf, dass wir uns gemeinsam und gewaltfrei gegen Angreifer zur Wehr setzen, uns verteidigen und schützen: Materielle Dinge, Werte, verschiedene Aspekte unseres Lebens und unseres Umfeldes.- Doch was davon ist erhaltens- und schützenswert? Manches ist ja gar nicht so verteidigungswürdig...
- Und wie damit umgehen, dass unsere Gesellschaft inzwischen so vielfältig geworden ist, so heterogen, so divers? Der Kapitalismus dividiert uns auseinander als Konsumenten, Arbeitende, Lobbyisten, Profiteure des Systems.
- Wie realistisch ist die Vorstellung, hier zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen - in unserem persönlichen Umfeld, in der Kommune, Region oder Land? Welche Werte sind so zentral, dass sie diese Kraft, dieses Momentum erzeugen zu einer Verteidigung?
In dieser AG werden wir empirische Befunde, also z.B. Umfragen zu Rate ziehen und Theorien dazu. Dazu soll auch eine Umfrage unter VB-Teilnehmer:innen durchgeführt und einbezogen werden.
Und wir werden uns soweit in der Gruppe möglich auch selbst befragen zu unserer Bereitschaft, gewaltfrei zu handeln für unsere Werte.Über die Referent*innen:
Dr. Achim Schmitz, ist Sozialwissenschaftler, Sozialpädagoge, Friedensfachkraft, Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache und als VB-Mitglied aktiv in der Kommission Friedensbildung. Außerdem ist er Mitglied bei pax christi, in der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen), beim Bund für Soziale Verteidigung, bei act for transformation und im Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung.
Peter Heim, Dipl.-Biol., Dipl.-Päd., tätig u.a. für die TU Berlin, das Institut für Ökologie, div. Berliner Medien und den AK Politische Bildung. Viele Jahre Lehrer in Berlin und Köln. Personalrat bei der BezReg. Köln, Fort- bzw. Ausbildung in Psychodrama, Gestalt- und Familiensystem-Arbeit, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Uni Köln. Friedenspolitisch aktiv bei pax christi-Förderverein, VB Kommission Friedensbildung, AK Frieden in GEW und SPD.
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AG 14 - Sich zeigen & sich gegenseitig unterstützen: Aufwachsen in Madagaskar, Tunesien und Deutschland
Icra Amad Ibrahim, Saber Cherif
Workshop für Kinder ab 6 Jahren; findet nur Vormittags statt
Wir spielen zusammen Theater über eine Geschichte im Buch "Lied der bunten Vögel".
Habt ihr Lust mit uns zu singen, sich mit uns zu bewegen und nachzudenken über Egoismus, Konkurrenz - und Wege zu gutem Miteinander?
Über die Referent*innen:
Icra Amad Ibrahim, ist gelernter Elektriker und in Deutschland außerdem auch in der Bildungsarbeit tätig.
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Mittagessen & Pause
Kaffee & Kuchen stehen ab 14:00 Uhr bereit und können auch mit in das Nachmittagsprogramm genommen werden
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Einführung in die Achtsamkeitspraxis: Achtsamkeit in stürmischen Zeiten
Kornelia Völker
Dies ist ein Übungsweg, in dessen Mittelpunkt letztendlich die Kultivierung unseres achtsamen Gewahrseins im ganz alltäglichen Leben steht (z.B. beim Teetrinken, Spazierengehen, Zuhören). Dies ermöglicht uns, zu entschleunigen und uns immer mehr auch wieder selbst zu spüren. Dazu gehört das Wahrnehmen unserer Möglichkeiten der Selbstfürsorge, zur Förderung unseres eigenen Wohlbefindens und eigenen Lebensfreude.
Bei längerer Übungspraxis wird es uns gelingen, nach und nach immer mehr im gegenwärtigen Moment wie bei uns selbst anzukommen. Wir können eine innere Sicherheit oder Halt gewinnen, indem wir unsere Wurzeln im „Hier und Jetzt“ immer mehr erfahren und uns wieder mit uns selbst wie auch mit der Erde verbinden.
Damit verbunden ist unser achtsames Zuhören, z.B. als emotionaler Austausch in Form eines kurzen „Blitzlichts“ in einer Befindlichkeitsrunde.
Es handelt sich hierbei um ein offenes Angebot, das zwischen Mittagessen und nächstem Programmpunkt wahrgenommen werden kann.
Über die Referent*innen:
Kornelia Völker, Ich - Kornelia Völker - bin 62 Jahre alt und war Krankenschwester und bin Diplom-Sozialwirtin mit gruppendynamischer Erfahrung in einer psychiatrisch-psychoanalytisch und gruppendynamisch arbeitenden Klinik. Seit 2017 bin ich Mitglied einer der deutschen C.G. Jung-Gesellschaften. Für interessierte Selbsthilfegruppen wie auch für soziale Einrichtungen von Wohlfahrtsverbänden biete ich seit Anfang 2022 ehrenamtlich - über die KIBIS im Gesundheitszentrum Göttingen - eine Einführung in die Achtsamkeitspraxis an. Ich selber praktiziere seit ca. 13 Jahren Zen-Meditation und damit verbunden auch Achtsamkeitsübungen in der Tradition von Thich Nhat Hanh (einem vietnamnesischen Zen-Meister, Poeten und Friedensaktivisten). Ich bin regelmäßig im „Europäischen Institut für angewandten Buddhismus“ (EIAB) in Waldbröl bei Köln. Hier nehme ich an Seminaren und Retreats teil, bei denen der Umgang mit schwierigen Emotionen – auch transgenerational – im Zentrum steht. Auch in den heutigen Krisen oder Konflikten können unsere ungelösten transgenerationalen Erfahrungen unsere zwischenmenschlichen Begegnungen prägen.
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Arbeitsgruppen (größtenteils Fortsetzung)
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AG 1 - Ärmel hochkrempeln: Sozial-ökologische Transformation als Form der sozialen Verteidigung des Lebens
Barbara Müller
Ich würde mich mit den großen Begriffen in dem Workshop gerne gemeinsam gestaltend, bildlich und darstellend auseinandersetzen. Ich verstehe den Workshop als einen Raum, sich großen Herausforderungen zu nähern, wieder Abstand zu nehmen und so experimentell-tastend und spielerisch Möglichkeiten des Überlebens zu erkunden.
Über die Referent*innen:
Barbara Müller, Dr., Historikerin, Moderatorin und Beraterin im Hunsrück.
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AG 2 - „Wehrhaft ohne Waffen“ - Ein interaktiver Workshop zu Voraussetzungen, Möglichkeiten & Grenzen Sozialer Verteidigung in der Praxis
Nele Anslinger, Martin Arnold
Der Workshop wird mit interaktiven Methoden aus dem Bereich des Theaters der Unterdrückten und anderen Beteiligungsorientierten Verfahren arbeiten. Wir werden dabei der Frage nachgehen, welche Dinge, Werte, Bereiche unseres Lebens und unserer Gesellschaft wir als erhaltens- und schützenswert erachten. Hier wird es natürlich Unterschiede geben und das ist gut so! Wir wenden uns der Frage zu, mit welchen Möglichkeiten diese Dinge geschützt werden können und wo wir uns dabei ergänzen können und wo sich unsere Werte vielleicht auch im Wege stehen und gegenseitig behindern. Wo sind Stärken und Schwächen des Konzepts? Und hat Sv überhaupt ein „Konzept“? An praktische Elemente anknüpfend, wird soziale Verteidigung erläutert und darüber hinaus auch über die Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ – soziale Verteidigung voranbringen informiert.
ab ca. 17 Jahren geeignet / bis max. 25 Personen
Über die Referent*innen:
Nele Anslinger, Kampagnenkoordinatorin der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“. Sie hat in Marburg Friedens- und Konfliktforschung mit den Schwerpunkten zivile Konfliktbearbeitung und Friedenspädagogik studiert. Sie ist Mitbegründerin der Marburger Forumtheaterinitiative „Forum geht’s?!“ und hat bisher u.a. mit den Methoden des Theaters der Unterdrückten zu gesellschaftlicher Teilhabe und Antidiskriminierung gearbeitet. Besonders am Herzen liegt ihr dabei die empowernde Arbeit in queeren Kontexten und Selbstfürsorge im politischen Aktivismus.
Martin Arnold, Friedensforscher, Dr., Essen, meldete sich nach der Schule zur Bundeswehr und verweigerte als Soldat aufgrund eines Sinneswandels den Kriegsdienst. Seitdem beschäftigt er sich mit der Frage: Wie ist es möglich, gewaltbereiten Kollektiven oder Einzelnen ohne Drohung oder Gewalt wirksam entgegenzutreten? Er fand Gandhis und andere Antworten: www.martin-arnold.eu .
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AG 3 - Staatsgewalt beschränken – Polizei neu denken
Ullrich Hahn
Die bestehende Institution der Polizei gilt weitgehend als notwendig und unverzichtbar („Freund und Helfer“).
Andererseits war und ist die Polizei weltweit -neben dem Militär- das wichtigste Instrument der Staatsgewalt zur Aufrechterhaltung der jeweiligen Herrschaft, d.h. der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Zustände, seien sie gerecht oder ungerecht.
Daneben macht die Polizei -wie alle menschlichen Institutionen- Fehler, die hier aber in zweifacher Hinsicht problematisch sind: einmal, weil die davon betroffenen Menschen sich bei einer aktuellen Konfrontation mit der Polizei i.d.R. nicht wehren können; zum anderen, weil das Handeln der Polizei auch im Nachhinein nur schwer zu kontrollieren ist.
Es ist deshalb an der Zeit, Polizei anders zu denken.
Wie weit und unter welchen Bedingungen wir Vertrauen in die Institution Polizei haben und sie dieses Vertrauen verdient, hat dies auch Auswirkungen auf unsere Erwartungen an das in der Friedensbewegung diskutierte Konzept internationaler Polizeieinheiten als Alternative für das Militär.
für 6-16 Personen
Über die Referent*innen:
Ullrich Hahn, Rechtsanwalt, Präsident des Versöhnungsbundes (Deutscher Zweig)
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AG 4 - Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Workshop mit Körper- & Theatermethoden
Eva-Maria Willkomm, Susanne Bürger
Wir wollen spielerisch Bilder einer gerechten Gesellschaft entwerfen, Wege dorthin suchen und ausprobieren, was sich dafür ändern muss.
Wir arbeiten mit Körperübungen, Bewegungsspielen und Theatermethoden.
für Erwachsene und Jugendliche geeignet / für 6-18 Personen
Über die Referent*innen:
Eva-Maria Willkomm, Diplom-Pädagogin und Trainerin für gewaltfreies Handeln
Susanne Bürger, Systemische Therapeutin (SG), Friedensfachkraft, Trainerin für gewaltfreies Handeln und gewaltfreie Konfliktbearbeitung bei gewaltfrei handeln e.V., Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes e.V.
„Ich bin nicht sicher, ob ich wieder abreise!“ äußerte eine Teilnehmerin (Antje) des Workshops begeistert nach nur wenigen Stunden des Zusammenseins. Neun Menschen hatten sich der Leitung von Susanne und Eva anvertraut. Sie wollten, so wie ich, etwas Lebendiges, nicht zu Kopflastiges erleben, fühlen, vielleicht sogar schmecken.
So waren die verschiedenen „Spiele“ anregend, gemeinschaftsfördernd, ja sogar aufregend. Die Aktionen zu beschreiben, damit Ihr, die Ihr das jetzt lest, nachvollziehen zu könnt, hieße wieder die Gehirnzellen zu strapazieren. Was ist eine Waschmaschine? Die Teilnehmenden stellen sich in zwei Reihen gegenüber. Eine Spielerin geht langsam durch den Gang. Sie wird dabei vom „Schmutz“ mit den Händen der anderen befreit. So einfach und so schön! „Amsterdam“. Zwei Spielerinnen gehen hintereinander. Gangart. Gesten der ersten werden von er zweiten übernommen, imitiert. Dreht sich die erste um, wird sie zur Zweiten. Die Erste, Zweite. Alle Paare zur gleichen Zeit „Amsterdam“ unterwegs sind, entsteht ein quicklebendiges Gewusel. Die Spiele, Übungen schaffen Vertrauen. Wir kennen uns noch nicht. Sie W den Fokus: Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Jede Am Beispiel meiner Gruppe will beschreiben, wie wir uns dem Thema näherten – und es dann sicht- und vorführbar gestalten. Wir sind Wayra, 12 Jahre alt, Margrit, ich. Zunächst schreiben wir auf, was uns zum Thema einfällt. Mir: die Schule ist eine Zwangsinstitution, leistet keine Beitrag für ein gerechte Gesellschafft. Facit: Abschaffen. Zunächst gibt es Nachfragen. Dann Diskussion. Immer wieder am Thema orientiert. Schließlich wissen wir. Wir rollenspielen. Nach der Mittagspause, -ruhe, wissen wir: Wayrawird die Lehrerin sein. Sie hatte von den sehr demokratischen Erfahrungen aus ihrer Schule erzählt, vom ermutigendem Handeln cv Erfahrungen erleben.
Die anderen beiden Gruppen haben in sich bewegende Statuen den Weg aus schlechten miesen Erfahrungen in eine gerechte Gesellschaft dargestellt. (Die sie übrigens bei der großen Aktion auf dem Marktplatz wiederholen).
Rückmeldungen: „Ihr seid ein tolles Team, wie ihr das aufgebaut habt.“ „Der Anfang war von Achtsamkeit geprägt“. „Ein zauberhafter Einstieg“. „Ich möchte mehr spielen“. „Mehr Leichtigkeit.“ „Eine wirklich tolle Methode sich dem schwierigen Thema zu nähern!“ „Dieser Tag war für mich ganz wichtig!“ „Der Körper spricht. So in Kontakt zu kommen wie heute in der Gruppe, habe ich in anderen Gruppen nicht erlebt,“Für mich: Balsam für meine Seele.
Danke für einen inspirierenden Workshop.
Harald aus Niedernstöcken
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AG 5 - Energiesicherheit von unten! Friedensfördernde Energie-Genossenschaft Herford eG
Barbara Rodi, Berthold Keunecke
Die Friedensfördernde Energiegenossenschaft Herford eG ist eine Initiative der Energiewende vor Ort. Als Genossenschaft bietet sie Bürger*innen die Beteiligung am Ausbau Erneuerbarer Energien in ihrer Region.
Im ersten Teil der AG wird die Genossenschaft von Barbara Rodi (Vorstand der FEGH e.G.) mit ihren Projekten und ihren Beteiligungsmöglichkeiten vorgestellt. Auch die Frage nach der Zusammenarbeit, Ergänzungsmöglichkeit und Konkurrenz zur kommunalen Energiewirtschaft wird aufgeworfen.
Im Weiteren fragen wir nach den Möglichkeiten, die so eine Struktur bietet, um die Zukunftsfähigkeit einer Region zu erhöhen, und wie eine Übertragbarkeit der Herforder Strukturen in andere Regionen denkbar ist. Dabei sollen die Erfahrungen aller Teilnehmenden zu Wort kommen.
Zuletzt soll die Perspektive diskutiert werden, die Energiewende als Teil der Vorbereitung einer regionalen Sozialen Verteidigung zu sehen.
für max. 30 Personen
Über die Referent*innen:
Barbara Rodi, Vorständin der FEGH eG, Musiktherapeutin im Klinikum Herford, aktiv bei den „Lebenslauten“ und in der Friedens- und Flüchtlingsarbeit, lebt in einem Wohnprojekt CO2-frei in Herford
Berthold Keunecke, ev. Pfarrer in Herford – Mitglied in der FEGH e.G., Mitglied im Vorstand des Versöhnungsbundes und in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, Einsatz im Rahmen von EAPPI in Jerusalem 2017, Praktiker im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Die erschreckend schnelle Klimaveränderung mit den daraus resultierenden Katastrophen und sich verstärkenden globalen Ungerechtigkeiten ist seit Jahren ein Dauerthema auch beim Versöhnungsbund. In einer kleinen, aber lebendigen und sachkundigen Runde haben wir einen weiten Bogen geschlagen von Bürgerenergiegenossenschaften bis zu aktuellen Konzepten der Sozialen Verteidigung, über Veränderung der Natur und der Landschaften, Flächenverbrauch, die Ästhetik von Windrädern und Solarfeldern, die Chancen grünen Wasserstoffs, die Ausbeutung von Ressourcen und neue Abhängigkeiten. Und wir waren uns keineswegs in allem einig – da zeigt sich die ungeheure Komplexität dieser Fragen selbst in einer so homogenen Vereinigung wie dem VB.
Einig waren wir jedoch uns darin, dass die Komplexität umso besser beherrschbar, zukunftstaugliche Lösungen umso leichter zu finden und demokratische Kontrolle und Friedensbewahrung umso eher möglich sind, je mehr wir uns auf bürgernahe und überschaubare Strukturen stützen. Also: Energiesicherheit von unten, Verteidigung unserer sozialen Errungenschaften und Gesellschaftsformen, von lokalen Initiativen ausgehend.
Barbara Rodi zeigte das an der sehr erfolgreichen eingetragenen Genossenschaft (eG) Herford, die mit 435 Mitgliedern eigene Photovoltaikanlagen von mehr als 1,4 Megawatt Leistung errichtet hat; das deckt rechnerisch den Strombedarf von über 300 Haushalten. Die Vereinigung trägt bewusst den vollständigen Namen „Friedensfördernde Energie-Genossenschaft Herford“: In der eG hat jedes Mitglied unabhängig vom eingebrachten Kapital genau eine Stimme. Mit der lokal geernteten und verkauften elektrischen Energie wird die Abhängigkeit von monopolistischen Versorgern wirksam vermindert und Menschen können schon mit kleinen Beiträgen an der Energiewende mitwirken, auch wenn sie kein eigenes Dach haben oder nicht die finanziellen Mittel für eine eigene Solaranlage.
Hier schließt sich die Klammer zu den Themen „Soziale Verteidigung“ und „Gewaltfreiheit“ der Jahrestagung. Berthold Keunecke stellte ein Projekt vor (mit Martin Arnold und Barbara Müller), in dem drei regionale Gruppen Konzepte gewaltfreien Widerstandes („wehrhaft ohne Waffen“) vordenken und vorbereiten für den Fall, dass die Gesellschaft durch externe oder interne Aggression bedroht wird. Das meint nicht nur kriegerische oder umstürzlerische Aktivitäten, sondern auch Brüche der Daseins-Sicherheit wie klimatische Katastrophen, Pandemien, Blackouts, Zusammenbrüche der Wirtschaft und anderes, also Ereignisse, die unsere sozialen Errungenschaften in hohem Maß gefährden. In vielen Szenarien ist eine verlässliche lokale Verfügbarkeit elektrischer Energie überlebensnotwendig, ebenso wie die Sicherstellung der Versorgung mit Wasser, Nahrung und Gesundheitsdiensten.
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AG 6 - „Verwandlung der Mächte“
Bärbel-Lieselotte Kirstein-Mätzold, Thomas Nauerth
Der us-amerikanische Theologe Walter Wink hat ein neues Konzept erarbeitet, die alte biblische Rede von Mächte und Gewalten heute zu verstehen. Für Walter Wink sind die „Mächte“ die spirituelle Innenseite einer jeden materiellen Gegebenheit und einer jeden menschlichen Institution. Nicht zwischen an sich bösen und guten Mächten sei zu unterscheiden, sondern zwischen Mächten, die ihrer Berufung in Gottes Schöpfung treu sind, und Mächten, die gefallen sind und so „dämonisch“ werden. Die Dramatik der „Mächte und Gewalten“ besteht für Wink darin, dass sie seit Jahrtausenden untereinander und mit einander verknüpft sind zu einem Herrschaftssystem (domination system). Dieses Herrschaftssystem legitimiert sich durch den Mythos erlösender Gewalt (myth of redemptive violence) und durch den Sündenbockmechanismus.
Dieses Konzept soll vorgestellt und seine Bedeutung für unsere Arbeit und für die im Tagungsthema anvisierte Arbeit diskutiert werden.
ab ca. 6 Jahren geeignet
Über die Referent*innen:
Bärbel-Lieselotte Kirstein-Mätzold, ist langjähriges aktives Mitglied im Versöhnungsbund.
Thomas Nauerth, Dr. theol. habil.; apl. Prof. für Religionspädagogik am Institut f. Katholische Theologie Universität Osnabrück; Mitglied im Internationalen Versöhnungsbund/Deutscher Zweig und im Ökumenischen Institut für Friedenstheologie; Redakteur der Homepage www.friedenstheologie.de und www.bibelundidaktik.uni-osnabrueck.de (vgl. auch http://independent.academia.edu/ThomasNauerth). „Der Ausgangspunkt meiner theologischen Arbeit war meine Kriegsdienstverweigerung, sie geschah aus der Überzeugung heraus, es kann nicht mit dem Christentum vereinbar sein, sich darauf vorzubereiten, anderen Menschen das Leben zu nehmen. Seitdem bin ich auf der Suche, diese Überzeugung theoretisch wie praktisch, theologisch wie historisch näher zu verifizieren und zu verstehen. Immer klarer kristallisiert sich dabei heraus, dass Papst Franziskus Recht hat: Der Friede ist der Name Gottes, aktive Gewaltfreiheit scheint biblisch gesehen der Traum Gottes vom Handeln des Menschen zu sein.“
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AG 7 - Starke Nachbar_innen stärken Integrationskompetenzen & gesellschaftlichen Zusammenhalt
Bilal Almasri, Iyad Asfour
Flucht und Migration sind große Herausforderungen. Das gilt sowohl für die Betroffenen als auch für die Menschen, die sie aufnehmen. Wir schaffen mit dem Projekt „Starke Nachbar_innen“ gemeinsam Orte, in denen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen sich begegnen können. Es gilt Verständnis zu fördern, Unterschiede zu erkennen und Gemeinsamkeiten zu unterstreichen.In diesem Workshop möchten wir auf die folgenden Punkte eingehen:
1) Ankommen: Einen Raum schaffen, dass sich Alle gehört und gesehen fühlen
2) Projekt Vorstellung: Was machen wir konkretes im Projekt Starke Nachbar_innen
3) Die aktivierenden Methoden vom Projekt (mit Übungen)
Über die Referent*innen:
Bilal Almasri, ist Wissenschaftler für englische Literatur und studierte in Syriens Hauptstadt Damaskus. Nach dem Studium arbeitete er als Pädagoge in Homs. Seit fünf Jahren lebt Bilal Almasri mit seiner Familie im rheinlandpfälzischen Neuwied. Hier in Deutschland wird sein Studium als Bachelor in Geisteswissenschaften anerkannt. Seit März 2018 arbeitet er bei EIRENE – internationaler christlicher Friedensdienst, als Mitarbeiter im Projekt „Starke Nachbar_innen“. Hier ist er verantwortlich für die Bildungsarbeit und knüpft Kontakte zu kommunalen Institutionen, anderen Geflüchteten und Schulen.
Iyad Asfour, leitet das Projektteam „Starke Nachbar_innen“. Seit fünf Jahren lebt Iyad Asfour mit seiner Familie im rheinlandpfälzischen Neuwied. Seit März 2019 arbeitet er bei EIRENE – internationaler christlicher Friedensdienst, als Mitarbeiter im Projekt „Starke Nachbar_innen“. Hier ist er verantwortlich für: Die Netzwerkarbeit, Kommunikation mit Behörden und Institutionen, Vermittlung und Begleitung von Ehrenamtlichen, Durchführung von Ehrenamtsaktionen, Beratung und Begleitung von Drittstaatsangehörigen.
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AG 8 - Resiliente Regionen durch (Bildung für) nachhaltige Entwicklung
Alexander Sust
Über die Referent*innen:
Alexander Sust, Als Regionalentwickler sehe ich mich seit bald 20 Jahren in der Aufgabe, Entwicklungsprozesse nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit zu gestalten. Ich begleite Gruppen dabei, eigenständige Ziele zu formulieren und diese zu erreichen. Dazu erarbeite ich mit partizipativen Methoden Konzepte, Pläne und Strategien und helfe bei der Umsetzung. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf dem ländlichen Raum. Dieser gilt gemeinhin als krisensicherer, wird hier doch die Grundversorgung sichergestellt. Ein genauerer Blick aber zeigt, dass sich das Dorf wieder einmal mehr in der Geschichte neu erfinden muss, um -besonders in Krisenzeiten- ein geeignetes Lebensmodell zu bieten. Dazu lassen sich, entgegen des anhaltenden Trends, bereits Hoffnungszeichen ausmachen. Ich habe einige Jahre in einer Gebirgsregion Japans wirken dürfen und dort miterlebt, was es bedeutet, wenn Dörfer sterben. Ich habe von dort aber auch Ansätze mitgebracht, wie Dorfgemeinschaften gestärkt werden und neue gemeinschaftlich getragene lokale Ökonomien entstehen können.
Ich selbst sehe mich als radikalen Pazifisten. Ich bin überzeugt davon, dass Systeme, die auf Unrecht und Ungerechtigkeit basieren, nicht über längere Zeit stabil bleiben und sich meist nach wenigen Jahrzehnten zersetzen. Die Folgen einer größeren militärischen Auseinandersetzung könnten hingegen tatsächlich die ohnehin fragilen Lebensgrundlagen unserer Planeten über einen Zeitraum vieler Generationen stark beschädigen und sogar zerstören. Davon wären -neben uns Menschen- eine nahezu unvorstellbare Vielfalt von Arten betroffen.Das ist für mich die Motivation mich für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zu engagieren. Die Basis von BNE ist Empathie und das Streben nach Gerechtigkeit. Ich bringe Beispiele mit, wie dieser Anspruch in meinem Tätigkeitsfeld erfüllt werden kann. -
AG 9 - Soziale Verteidigung und gewaltfreie Aktionen im Ukrainekrieg
Clemens Ronnefeldt
Eine Studie zu den gewaltfreien Aktionen gegen den Krieg in der Ukraine zwischen Februar und Juni 2022 unter Mitarbeit der Universität in Jena liegt inzwischen auch in deutscher Übersetzung vor.
Darin werden landesweit 148 Proteste und Diskussionen zwischen der ukrainischen Zivilbevölkerung und den russischen Besatzungssoldaten beschrieben, 51 gewaltfreie Interventionen und 36 Aktionen der Nicht-Zusammenarbeit mit den Besatzungstruppen.
Auch in Russland und in Belarus gibt es zahlreiche gewaltfreie Aktionen, die in der AG vorgestellt werden.
ab ca. 14 Jahren geeignet / für max. 30 Personen
Über die Referent*innen:
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweigdes Internationalen Versöhnungsbundes
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AG 10 - Ein Plan für das Leben. Gewaltfreier Widerstand gegen paramilitärische Machtübernahme & Ressourcenausbeutung in Kolumbien
Irmgard Ehrenberger
2016 schlossen die kolumbianische Regierung und die größte Guerillagruppe FARC ein Abkommen, das Frieden und wesentliche Verbesserungen für die marginalisierten Teile der Bevölkerung bringen sollte. Bis heute wurden diese Versprechen nicht eingelöst, die Gewalt geht unvermindert weiter. Illegale bewaffnete Gruppen, aber auch das kolumbianische Militär, verüben schwere Menschenrechtsverletzungen, darunter politische Morde, Folter und Vertreibungen. Eine besondere Facette des bewaffneten Konflikts, der die Zivilbevölkerung seit über 60 Jahren drangsaliert, stellt die Machtübernahme paramilitärischer Gruppen, die auf lokaler Ebene das soziale, politische und ökonomische Leben bestimmen, dar.
Im Workshop werden wir uns damit beschäftigen, wie ländliche und städtische Gemeinden mit den Bedrohungen durch bewaffnete Gruppen umgehen, wie gewaltfreier Widerstand organisiert werden kann und was wir von den Menschen, die ihr Recht auf Leben, Land und Gerechtigkeit verteidigen, lernen können.
Darüber hinaus werden wir analysieren, wie wir den gewaltfreien Widerstand von Europa aus unterstützen können. Denn die Menschen in Kolumbien leiden unter ausbeuterischen Strukturen, die koloniale Muster fortsetzen. Das gilt insbesondere für die extraktive Industrie. Die neue linksgerichtete Regierung unter Gustavo Petro hat zwar den Ausstieg aus der Förderung fossiler Energieträger versprochen, dennoch hat allein Deutschland im Jahr 2022 dreimal so viel Kohle aus Kolumbien importiert als im Jahr zuvor. Auch in Hinsicht auf die anvisierte Energiewende besteht die große Gefahr, dass sich ausbeuterische Verhältnisse wiederholen, denn in Kolumbien lagern Schlüsselmetalle, und die Nachfrage nach diesen Metallen steigt rasant. Wir werden der Frage nachgehen, wie der Energiewandel gerecht gestaltet werden kann und was sich dafür bei uns ändern muss.
Über die Referent*innen:
Irmgard Ehrenberger, arbeitet seit 1990 im Büro des österreichischen Versöhnungsbundes. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind das Programm „Friedenspräsenz in Kolumbien“ und das Programm „Klimaziel: Frieden“.
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AG 11 - Aktionstraining zu Gewaltfreier Aktion & Zivilem Ungehorsam
Sara Fromm
Gewaltfreie Aktionen sind ein wirksames Mittel, um Widerstand gegen gesellschaftliche Missverhältnisse zu leisten. Doch Protest auf der Straße sollte gut vorbereitet sein, um die Gefahr von mentalen und körperlichen Grenzerfahrungen zu verringern.
In diesem praxisorientierten Aktionstraining erlernt ihr das Handwerkszeug, um politische Aktionen gewaltfrei durchzuführen und deren Wirksamkeit zu steigern.
Neben gemeinsamen Reflektionsrunden rund um Ziele von gewaltfreien Aktionen, unterschiedliche Verständnisse von Gewalt(freiheit) und Diversität in Aktionen werden wir uns mit Entscheidungsfindung und Bezugsgruppen nicht nur theoretisch, sondern auch in Beispielszenarien beschäftigen.
Außerdem warten praktische Übungen rund um’s Thema Sitzblockaden auf euch.
ab ca. 15 Jahren geeignet / für mind. 10 Personen
Über die Referent*innen:
Sara Fromm, (sie / mensch) arbeitet als Geschäftsführerin, Trainerin und Moderatorin bei der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion und ist in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv.
Das Aktionstraining richtet sich an Menschen, die in vielfältigen Formen sich an Demonstrationen, Besetzungen, Blockaden und Aktionen des Zivilen Ungehorsam organisieren und teilnehmen wollen. Am Anfang und im Vormittagsprogramm des Aktionstraining haben wir eine Kennenlernrunde veranstaltet. Nach der Kennenlernrunde haben wir überlegt, was zur Organisation und Teilnahme von Aktionen zum zivilen Ungehorsam zu beachten ist und dazu haben wir gemeinsam gebrainstormt. Dies haben wir auf Papier verschriftlicht und wir haben auch die Überlegung einfließen lassen, welche Menschen wir erreichen möchten und wie wir dies im aktivistischen Alltag bewerkstelligen können. Nach dem Brainstorming haben wir eine praktische Übung durchgeführt, mithilfe einer Skala von nicht gewalttätig bis komplett gewalttätig. Zudem wurde der Faktor berücksichtigt, wann Gewalt bei uns anfängt in Aktionen und wann wir es vertreten können. Dies haben wir durchgeführt und sind in Diskussion eingestiegen.
Im nächsten Element des Aktions Trainings haben wir über Bezugsgruppen gesprochen, die beispielsweise aus ab 2-3 Personen bestehen bis ca zu 10 Personen. In größeren Bezugsgruppen wird auch in Bezugsgruppen-Buddys und in Bezugsgruppen-Tandems eingeteilt, damit sich Menschen eine Person suchen und alle teilnehmenden Personen keinen Überblick verlieren innerhalb der Aktion. Bezugsgruppen sollten sich im Idealfall im Voraus mit vertrauten Personen, die sich kennen, bilden und auch im Nachhinein für die Personen da sein, beispielsweise wenn noch Redebedarf vorhanden sein sollte.
Dies haben wir praktisch erprobt und uns darüber ausgetauscht, welche Bedürfnisse im Raum stehen und welchen Aktionskonsens wir haben z. B. wir möchten an einer Demonstration teilnehmen und daraus wohlbehalten die Rückreise antreten.Der zweite Teil des Aktions Trainings war von praktischen Elementen und Übungen gekennzeichnet. Wir haben uns in den Bezugsgruppen wiedergefunden und praktisch in wechselnden Rollen erprobt, wie beispielsweise Blockaden und Besetzungen aussehen könnten und wie wir mit der Situation vor Ort umgehen möchten wenn beispielsweise Ziviler Ungehorsam sich verlängern könnte. Zudem haben wir uns Gedanken gemacht welche Grenzen und welche Bedürfnisse wir in Aktion haben und inwieweit wir dies umsetzen können ohne uns oder andere zu gefährden. Außerdem haben wir praktisch erprobt wie es sich anfühlt in einer Gruppe eine Aktion gemeinsam durchzuführen.
Im Anschluss hatten wir eine angeleitete Reflexions- und Feedbackrunde.
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AG 12 - Gewalt im Stadtteil und was man dagegen tun kann
Mohamed Ennis Zaidi, Joy Crow, Justin Reilly, Jamal Hollmann, Michel Reda, Sarah El-Osta
Wir geben euch Einblicke in Lebensrealitäten aus Berlin, speziell aus dem Stadtteil Staaken im Bezirk Spandau. Welche Gewalt erleben Menschen, die hier leben? Auf welche Weisen werden Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen und wie zeigt sich das auch im Stadtteil?
Und wir sprechen mit euch darüber, was man tun kann - was wir als pädagogische Fachkräfte in unterschiedlichen Feldern tun, was die Gesellschaft tun kann und wie wir gemeinsam an einer gerechten Gesellschaft und einem guten Leben für alle basteln!Über die Referent*innen:
Mohamed Ennis Zaidi, Ehrenamtskoordination Café Pi 8 in Staaken, Rikschapilot, Kiezkind, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Student der Sozialarbeit beim Paritätischen, ehrenamtlich aktiv bei den jungen Migranten-Lotsen (=Jumi-Lotsen), überzeugter Europäer durch Erasmus
Joy Crow, Feministin, PearNetzwerk, Café Pi8 in Staaken
Justin Reilly, Erzieher an einer Grundschule in Berlin-Neukölln
Jamal Hollmann, PearNetzwerk in Staaken
Sarah El-Osta, Kiezkind/Abitur auf dem zweiten Bildungsweg/ ehrenamtlich aktiv bei den Jumi-Lotsen/überzeugte Europäerin durch Erasmus
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AG 13 - Soziale Verteidigung weiter denken: Waffenlose Wehrhaftigkeit für welche Werte?
Dr. Achim Schmitz, Peter Heim
"Stell dir vor, es ist Krieg und alle leisten Widerstand!"
So lautet der Aufruf der neuen Kampagne für Soziale Verteidigung unter https://wehrhaftohnewaffen.de/
Die Idee der Sozialen Verteidigung fußt darauf, dass wir uns gemeinsam und gewaltfrei gegen Angreifer zur Wehr setzen, uns verteidigen und schützen: Materielle Dinge, Werte, verschiedene Aspekte unseres Lebens und unseres Umfeldes.- Doch was davon ist erhaltens- und schützenswert? Manches ist ja gar nicht so verteidigungswürdig...
- Und wie damit umgehen, dass unsere Gesellschaft inzwischen so vielfältig geworden ist, so heterogen, so divers? Der Kapitalismus dividiert uns auseinander als Konsumenten, Arbeitende, Lobbyisten, Profiteure des Systems.
- Wie realistisch ist die Vorstellung, hier zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen - in unserem persönlichen Umfeld, in der Kommune, Region oder Land? Welche Werte sind so zentral, dass sie diese Kraft, dieses Momentum erzeugen zu einer Verteidigung?
In dieser AG werden wir empirische Befunde, also z.B. Umfragen zu Rate ziehen und Theorien dazu. Dazu soll auch eine Umfrage unter VB-Teilnehmer:innen durchgeführt und einbezogen werden.
Und wir werden uns soweit in der Gruppe möglich auch selbst befragen zu unserer Bereitschaft, gewaltfrei zu handeln für unsere Werte.Über die Referent*innen:
Dr. Achim Schmitz, ist Sozialwissenschaftler, Sozialpädagoge, Friedensfachkraft, Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache und als VB-Mitglied aktiv in der Kommission Friedensbildung. Außerdem ist er Mitglied bei pax christi, in der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen), beim Bund für Soziale Verteidigung, bei act for transformation und im Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung.
Peter Heim, Dipl.-Biol., Dipl.-Päd., tätig u.a. für die TU Berlin, das Institut für Ökologie, div. Berliner Medien und den AK Politische Bildung. Viele Jahre Lehrer in Berlin und Köln. Personalrat bei der BezReg. Köln, Fort- bzw. Ausbildung in Psychodrama, Gestalt- und Familiensystem-Arbeit, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Uni Köln. Friedenspolitisch aktiv bei pax christi-Förderverein, VB Kommission Friedensbildung, AK Frieden in GEW und SPD.
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AG 14 - Sich zeigen & sich gegenseitig unterstützen: Aufwachsen in Madagaskar, Tunesien und Deutschland
Icra Amad Ibrahim, Saber Cherif
Workshop für Kinder ab 6 Jahren; findet nur Vormittags statt
Wir spielen zusammen Theater über eine Geschichte im Buch "Lied der bunten Vögel".
Habt ihr Lust mit uns zu singen, sich mit uns zu bewegen und nachzudenken über Egoismus, Konkurrenz - und Wege zu gutem Miteinander?
Über die Referent*innen:
Icra Amad Ibrahim, ist gelernter Elektriker und in Deutschland außerdem auch in der Bildungsarbeit tätig.
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Abendessen & Pause
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Abend-Alternativen
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Tagesausklang mit Kindern
Christina Brandl-Bommer, Mariella Heiser
Über die Referent*innen:
Christina Brandl-Bommer, Pastoralreferentin, Meditationsleiterin, Ausbildung in Tanz- und Bewegungstherapie, ist Mitglied des Versöhnungsbundes und setzt sich aktiv für mehr Kinderbeteiligung ein.
Mariella Heiser, Teil des Kinderteams
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Jugendforum
Sophia Morad, Raja Spindler, Sarah Kraus, Wayra Martinez-Bürger
Wir möchten ein Jugendforum und ein Raum schaffen sowie gestalten für einen gemeinsamen Austausch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Zudem möchten wir gemeinsam Spiele spielen und Wahlen für den zukünftigen Jugendrat durchführen.
Außerdem möchten wir uns vernetzen innerhalb des Versöhnungsbundes und die Jugendlichen sowie junge Erwachsene aktivieren für die Arbeit im Versöhnungsbund.
Kommt gerne vorbei!
Das Jugendforum stellt ein Element der politischen Selbstorganisation dar, in dem Jugendliche und junge Erwachsene ihre Perspektiven auf die Themen austauschen und ihre spezifische Situation als junge Menschen dabei zum Ausgangspunktmachen.
Über die Referent*innen:
Sophia Morad, Hallo, ich bin Sophia und 23 Jahre alt. :) Ich komme aus dem Rheinland, also zwischen Köln und Bonn. Zurzeit mache ich eine Erzieherin Ausbildung und vervollständige mein Abitur. Ich freue mich auf eine tolle Zeit!
Raja Spindler, ist aktiv im Jugendrat dabei!
Sarah Kraus, ist aktiv im Jugendrat dabei!
Wayra Martinez-Bürger, ist aktiv im Jugendrat dabei!
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Abendgebet
Donnerstagabend: Irene Franke-Atli
Freitagmorgen: Bernadette Ackva
Freitagabend: Karen Hinrichs & Dietrich Becker-Hinrichs
Samstagmorgen: Bettina Schlauraff
Sonntagmorgen: Thomas Nauerth
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Fishbowl-Dialog– Erkenntnisse zusammenweben
Nachdem sich die Tagung mit einem Impuls vom Podium begonnen und sich dann in viele spannende Arbeitsgruppen aufgeteilt hat, gilt es nun am Ende des Tages, Erkenntnisperlen zu sammeln und die Fäden zusammenzuweben.
Die zentrale Frage lautet: Wie gestalten wir ein nachhaltiges, solidarisches, ökologisches und weitgehend gewaltfreies Gemeinwesen, das niemanden ausschließt?
Welche Teilaspekte dazu sind in den Arbeitsgruppen deutlich geworden? Was sind zentrale Erkenntnisse, die mit allen Teilnehmenden der Tagung geteilt werden wollen?
Im Fishbow-Dialog dürfen alle Teilnehmenden mitdiskutieren und ihre Erkenntnisse beitragen. Jede Person kann ins "Innere des Goldfischglases" kommen und eine Erkenntnisperle teilen. Im Außenkreis liegt der Fokus auf dem Zuhören. So gibt es einen stetigen Wechsel zwischen Innen- und Außenkreis und die Weisheit der Gruppe kann - durch das Goldfischglas gespiegelt - ans Licht kommen.
Samstag
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Morgen-Starter
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Yoga am Morgen
Eva Breuer
Die Morgenarbeit mit Yoga dient dazu bewusst in den Tag zu starten. Mit Bewegung, geführter Atmung Entspannung und wohldosierten Kräftigungsübungen tun wir uns Gutes. Yoga ist darüber hinaus eine Einladung, zu erkunden, was Ahimsa-Gewaltlosigkeit im Umgang mit der eigenen Person bedeuten kann.
Bitte bequeme Kleidung, dicke Socken und am besten auch eine Decke/Yogamatte mitbringen.
Über die Referent*innen:
Eva Breuer, Jahrgang 1960, wurde durch die Kriegsdienstverweigerung ihres Bruders Otfrid motiviert, politisch aktiv zu werden. Nach Engagement in der Graswurzelbewegung, für die Kurve Wustrow und die internationalen Märsche für Entmilitarisierung ließ sie sich bei der Sebastian-Kneipp-Akademie zur Yogalehrerin ausbilden. Seit 1991 unterrichtet sie in Köln, Leverkusen, Leichlingen und Umgebung. Im Yoga ist ihr ein zielgruppenorientiertes Arbeiten mit einer sehr genauen und respektvollen Wahrnehmung des jeweiligen Gegenübers wichtig. Satyagraha - die Suche nach der Wahrheit und Ahimsa - Gewaltlosigkeit - zählen für sie zu den Voraussetzungen einer gut begründeten Yoga-Praxis.
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Meditation in der Stille
Hanno Paul
Gewaltfreies Eintreten für eine gerechte Gesellschaft braucht einen langen Atem und geht leichter, wenn ich selber innerlich geerdet und zentriert und zugleich mit dem Ganzen verbunden bin. Das Sitzen in der Stille (eingeleitet durch eine kurze Bewegungsübung) möchte in der Tradition christlicher Kontemplation den Boden für diese Haltung vorbereiten.
Am Donnerstagmorgen gibt es eine kurze Einführung. Gesessen wird je nach körperlicher Fähigkeit auf Stühlen, Bänkchen oder Kissen.
Wenn ihr nicht auf Stühlen sitzen wollt, bringt euch gerne ein Sitzkissen oder Bänkchen.
Über die Referent*innen:
Hanno Paul, evangelischer Krankenhauspfarrer und Lehrer der Essener Schule der Kontemplation (www.kontemplation.org).
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Morgengebet
Donnerstagabend: Irene Franke-Atli
Freitagmorgen: Bernadette Ackva
Freitagabend: Karen Hinrichs & Dietrich Becker-Hinrichs
Samstagmorgen: Bettina Schlauraff
Sonntagmorgen: Thomas Nauerth
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Frühstück
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Morgenkreis – Bewegt in den Tag
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Facetten der Friedensarbeit
Am Samstagvormittag wird sich die Tagung auf den Duderstädter Marktplatz verlegen. Dort werden die "Facetten der Friedensarbeit" in einem Markt der Möglichkeiten aufgefächert.
Uunterschiedliche Projekten und Initiativen können sich dabei im Rahmen eines Markts der Möglichkeiten vorstellen. Ein Element des Vormittags ist auch ein friedenspolitisch-geschichtlicher Stadtrundgang angeboten, der an Orte jüdische Geschichte in Duderstadt führt (Stolpersteine, Rüstungslager „Polte-Werke“, Konzentrationslager, bzw. Durchgangslager für Gefangene).
Ein Schweigekreis zum Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt wird das Vormittagsprogramm beenden.
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1 - Stadtführung Jüdisches Leben in Duderstadt
Stadtrundgang zur jüdischen Geschichte der Stadt Duderstadt
Um 1900 gab es in Duderstadt eine jüdische Gemeinde von 100 Mitgliedern mit einer Synagoge, einer Schule und einem Friedhof. Die Stadt Duderstadt hatte zu dem Zeitpunkt ca. 5.000 Einwohner und war sehr stark von der katholischen Kirche geprägt. Heute gibt es kein jüdisches Leben mehr in der Stadt. Die erste Bank in Duderstadt war im jüdischen Eigentum und auf der Marktstraße gab es verschiedene Textilgeschäfte jüdischer Familien. Die Nationalsozialistinnen haben von 1933 bis 1942 die jüdischen Einwohnerinnen vertrieben und ihre Synagoge und den Friedhof zerstört. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde wird im Rahmen des Rundganges dargestellt. Es ist ein Spaziergang zum jüdischen Friedhof, zu einigen Stolpersteinen auf der Marktstraße und zum Standort der Synagoge auf dem Programm.
Der Stadtrundgang wird von Hans-Georg Schwedhelm, Mingerode, angeboten.
Treffpunkt: Samstag, den 20. Mai um 10.00 Uhr, Infostand des Versöhnungsbundes auf der Marktstraße.
Der Stadtrundgang endet um 11.45 Uhr wieder am Infostand
Downloads
Links und Quellenangaben
- Eine Auflistung der in Duderstadt verlegten Stolpersteine: https://www.wikiwand.com/de/Liste_der_Stolpersteine_in_Duderstadt
- Website der Geschichtswerkstatt Duderstadt: http://www.geschichtswerkstatt-duderstadt.de/website2709.htm
- Krankenmorde – Die vergessenen Opfer der NS-Zeit - Radiobeitrag zum Buch von Hans-Georg Schwedhelm: https://www.stadtradio-goettingen.de/beitraege/soziales/archiv/2019/krankenmorde__die_vergessenen_opfer_der_ns_zeit/
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Mittagessen & Pause
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Einführung in die Achtsamkeitspraxis: Achtsamkeit in stürmischen Zeiten
Kornelia Völker
Dies ist ein Übungsweg, in dessen Mittelpunkt letztendlich die Kultivierung unseres achtsamen Gewahrseins im ganz alltäglichen Leben steht (z.B. beim Teetrinken, Spazierengehen, Zuhören). Dies ermöglicht uns, zu entschleunigen und uns immer mehr auch wieder selbst zu spüren. Dazu gehört das Wahrnehmen unserer Möglichkeiten der Selbstfürsorge, zur Förderung unseres eigenen Wohlbefindens und eigenen Lebensfreude.
Bei längerer Übungspraxis wird es uns gelingen, nach und nach immer mehr im gegenwärtigen Moment wie bei uns selbst anzukommen. Wir können eine innere Sicherheit oder Halt gewinnen, indem wir unsere Wurzeln im „Hier und Jetzt“ immer mehr erfahren und uns wieder mit uns selbst wie auch mit der Erde verbinden.
Damit verbunden ist unser achtsames Zuhören, z.B. als emotionaler Austausch in Form eines kurzen „Blitzlichts“ in einer Befindlichkeitsrunde.
Es handelt sich hierbei um ein offenes Angebot, das zwischen Mittagessen und nächstem Programmpunkt wahrgenommen werden kann.
Über die Referent*innen:
Kornelia Völker, Ich - Kornelia Völker - bin 62 Jahre alt und war Krankenschwester und bin Diplom-Sozialwirtin mit gruppendynamischer Erfahrung in einer psychiatrisch-psychoanalytisch und gruppendynamisch arbeitenden Klinik. Seit 2017 bin ich Mitglied einer der deutschen C.G. Jung-Gesellschaften. Für interessierte Selbsthilfegruppen wie auch für soziale Einrichtungen von Wohlfahrtsverbänden biete ich seit Anfang 2022 ehrenamtlich - über die KIBIS im Gesundheitszentrum Göttingen - eine Einführung in die Achtsamkeitspraxis an. Ich selber praktiziere seit ca. 13 Jahren Zen-Meditation und damit verbunden auch Achtsamkeitsübungen in der Tradition von Thich Nhat Hanh (einem vietnamnesischen Zen-Meister, Poeten und Friedensaktivisten). Ich bin regelmäßig im „Europäischen Institut für angewandten Buddhismus“ (EIAB) in Waldbröl bei Köln. Hier nehme ich an Seminaren und Retreats teil, bei denen der Umgang mit schwierigen Emotionen – auch transgenerational – im Zentrum steht. Auch in den heutigen Krisen oder Konflikten können unsere ungelösten transgenerationalen Erfahrungen unsere zwischenmenschlichen Begegnungen prägen.
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Diskussionsforen & Workshops
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DF 1 - Brennpunkt Ukraine
Clemens Ronnefeldt
Hintergründe und Perspektiven
Der Ukraine-Krieg hat auch im Versöhnungsbund zu unterschiedlichen Auffassungen geführt bezüglich der Vorgeschichte und der Frage, wie er beendet werden kann.
Clemens Ronnefeldt beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Thematik – und hat u.a. 2014 an einem Ukraine-Dossier mitgearbeitet, das Möglichkeiten der zivilen Konfliktbearbeitung aufgezeigt hat.
Im ersten Teil wird er in einem Vortrag Hintergründe und Perspektiven des Krieges erläutern, im zweiten Teil wird es Gelegenheit zu Rückfragen und zur Diskussion geben.
ab ca. 14 Jahren geeignet
Über die Referent*innen:
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweigdes Internationalen Versöhnungsbundes
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DF 2 - Brennpunkt Atomwaffen
Beate Körsgen, Marion Küpker
Die Gefahr eines Atomkrieges ist durch den Ukrainekrieg aktuell im allgegenwärtigen Bewußtsein. In der bundesweiten Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" stecken wir mitten in der Strategieplanung der kommenden Jahre. Im Workshop wollen wir die Ergebnisse präsentieren und über die diesjährigen "Fliegerhorst Büchel" und "Fliegerhorst Nörvenich" Aktivitäten informieren. Marion war zudem im März beim ICAN-Forum in Oslo, wo international über die Optionen unserer Arbeit für den Atomwaffenverbotsvertag diskutiert wurde. Wir wollen viel Raum für Fragen und Austausch geben.
bis max. 15 Personen
Über die Referent*innen:
Beate Körsgen, aktiv in der Anti-Atomwaffen-Bewegung und in der Versöhnungsbundgruppe Mainz - feiert dieses Jahr ihre 40 jährige VB-Mitgliedschaft!
Marion Küpker, Friedensreferentin im Versöhnungsbund zu Atomwaffen. Sie arbeitet im bundesweiten Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen!" für den VB mit und ist dort eine der KampagnensprecherInnen.
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DF 3 - Gender & Pazifismus
Renate Firgau, Birgit Ahlborn
„... Realpolitisch gesehen ist es völlig klar: gegen Menschen, die skrupellos nur die rohe Gewalt brauchen, gibt es keine Rettung durch geistige Mittel – nur durch noch stärkere Gewalt. Das scheint sehr einfach. Aber wenn sie angewendet wird – vielleicht angewendet werden muss, weil alles Edlere, Geistigere, Kultiviertere ausgerottet würde, so hat das eine furchtbare Konsequenz: das Mittel, das wir brauchen, wird Herr über uns.“
Diese Sätze schreibt Helene Stöcker (1869-1943), eine der frühen Pazifistinnen, im Jahr 1938 kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Heute treiben uns angesichts des Ukrainekrieges ähnliche Fragen um. Wir wollen uns in der Genderkommission Zeit nehmen für eine persönliche Reflexion des Kriegsjahres und versuchen, unseren je eigenen Standpunkt zu bestimmen. Inwieweit Gender-Erfahrungen dabei eine Rolle spielen, wird im Gespräch deutlich werden. Grundlegende Texte von (frühen) Pazifist*innen können uns in unserem Austausch unterstützen.
ab ca. 16 Jahren geeignet / bis max. 20 Personen
Über die Referent*innen:
Renate Firgau, geb. 1958, Diplomsozialarbeiterin, arbeitet als Drogenberaterin in Münster. Beruflicher Schwerpunkt "Frauen und Sucht". Friedens- und frauenbewegt, im IVB seit 1986, seitdem auf Jahrestagungen.
Birgit Ahlborn, kath. Diplomtheologin (Schwerpunkt: Feministische Theologie), Schulseelsorgerin und Religionslehrerin in einem Förderzentrum in Aschaffenburg; Yogalehrerin in selbstständiger Tätigkeit; verheiratet, zwei erwachsene Kinder; mehrmalige Vorstandsarbeit, Frauen- und Genderkommission im VB.
„ ... Realpolitisch gesehen ist es völlig klar: gegen Menschen, die skrupellos nur die rohe Gewalt brauchen, gibt es keine Rettung durch geistige Mittel – nur durch noch stärkere Gewalt. Das scheint sehr einfach. Aber wenn sie angewendet wird – vielleicht angewendet werden muss, weil alles Edlere, Geistigere, Kultiviertere ausgerottet würde, so hat das eine furchtbare Konsequenz: das Mittel, das wir brauchen, wird Herr über uns.“
Diese Sätze schreibt Helene Stöcker (1869-1943), eine der frühen Pazifistinnen, im Jahr 1938 kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Heute treiben uns angesichts des Ukrainekrieges ähnliche Fragen um.
Deshalb nahmen sich zehn Frauen und drei Männer in der Genderkommission Zeit für eine persönliche Reflexion des vergangenen Kriegsjahres und versuchten ihren je eigenen Standpunkt zu bestimmen. Grundlegende Aussagen von (nicht nur) frühen Pazifist*innen unterstützten den Austausch, in dem auch Gender-Erfahrungen eine Rolle spielten.
Auf die Frage, was sich nach dem Beginn des Ukrainekrieges für jeden persönlich verändert hat, folgte eine offene und ehrliche Mitteilungsrunde, die auch die Emotionen, die mit dem 24.2.22 verbunden waren, hochkommen ließ. Dass wieder Krieg in Europa war, machte sprachlos und man konnte es zunächst nicht glauben, dass Putin die Ukraine wirklich angegriffen hat. Es stellte sich die Frage, wie die Unterstützung der Ukraine aussehen kann und die Prämisse, dass Deutschland keine Waffen in Kriegs- und Krisengebiete liefern will, geriet – nicht nur auf politischer Ebene – schnell ins Wanken. Plötzlich setzten wir uns mit unseren pazifistischen Positionen anders (ernsthafter?!) auseinander, waren verunsichert und suchten deshalb vermehrt das Gespräch in der Familie und im Freundeskreis. Häufig erlebten wir dort heftige Diskussionen, fühlten uns mit unserer Position allein, fingen an, die eigene Position zu überprüfen und waren manchmal überfordert, den Standpunkt der anderen zu verstehen. Viele fühlten sich zerrissen und zeitweise nicht in der Lage, Stellung zu beziehen. Einerseits stieg das Bedürfnis nach Informationen, andererseits aber auch das Bedürfnis nach Abstand zu allem, z.B. durch Loslassen in der Natur. Das Gefühl, selber bedroht zu sein, führte zu unruhigerem Schlaf, weckte Aggressionen und löste Fluchtreflexe aus. Beängstigend empfanden viele den zunehmenden Militarismus und wollten dem etwas entgegensetzen, z. B. durch Unterstützung von Deserteurinnen und Kriegsdienstverweigerer*innen aus der Ukraine und aus Russland.
An das intensive Hören aller Reflexionen schloss sich eine stille Lesezeit und Auswahl von Zitaten und Beiträgen von - vor allem früher - Pazifist*innen an. Diese konnten die eigene Überzeugung bestätigen oder auch zum Widerspruch herausfordern. Die anschließende Vorstellungsrunde zeigte, wie sehr manche Gedanken berührten, weil sie heute (leider!) noch genauso aktuell erschienen wie damals. (Alle Zitate und Texte sind auf der Homepage des VB’s unter der Rubrik „Genderkommission“ zu finden.)
„Frauen Europas, wo bleibt Eure Stimme? Seid Ihr nur groß im Dulden und im Leiden? Kann die vom Menschenblut rauchende Erde, können die Millionen von zerschundenen Leibern und Seelen Eurer Gatten, Verlobten und Söhne, können die Greuel, die Eurem eigenen Geschlecht widerfahren, Euch nicht zu flammendem Protest erheben? … Frauen Europas, wo bleibt Eure Stimme, um Frieden zu säen? Lasst Euch nicht abhalten durch jene, die Euch, weil Ihr den Frieden wollt, der Schwäche zeihen, die da sagen, Ihr werdet durch Euren Protest den blutigen Gang der Geschichte nicht aufhalten. Versucht zum mindesten dem Rad der Zeit, menschlich, mutig und stark, würdig Eures Geschlechtes in die bluttriefenden Speichen zu greifen.“ (1915)
Zum Hintergrund: 1915, mitten im grausamen 1. Weltkrieg, riefen friedens- und frauenbewegte Frauen, wie z.B. L.G. Heymann, entgegen aller Kriegsbegeisterung zu einer Frauenfriedenskonferenz in Den Haag auf, an der über 1000 Frauen aus zwölf Ländern teilnahmen. Die Frauen kamen aus neutralen, aber auch kriegsführenden Staaten wie Deutschland, Österreich und Italien. Sie riefen gegen den Krieg auf, gegen sexuelle Gewalt als Mittel im Krieg, forderten ein Ende der Geheimdiplomatie, gleiches Wahlrecht für Männer und Frauen, die Verstaatlichung der Rüstungsindustrie, internationale Kontrolle des Waffenhandels, die Einrichtung eines internationalen Gerichtshofes und richteten einen Appell an die Staaten, einen Frieden ohne territoriale Ansprüche anzustreben. Diese Forderungen wurden in zahlreichen Ländern veröffentlicht, sie wurden persönlich an viele Staatsoberhäupter übergeben und viele fanden sich später im 14–Punkte-Friedensplan des damaligen Präsidenten der USA, Woodrow Wilson, wieder. Ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Konferenz war die Gründung der IFFF (Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit), die heute in der WILPF ( Women’s International League for Peace and Freedom) weiterbesteht. Diese internationale, nichtstaatliche Organisation besitzt bei den Vereinten Nationen Berater*innenstatus und ist die älteste Frauenfriedensorganisation der Welt.
Durch die Rückbesinnung auf die Frauen, die vor und auch für uns gekämpft haben, fühlten wir uns am Ende des gemeinsamen Nachmittags ermutigt und gestärkt für unser eigenes Engagement gegen Gewalt und Krieg. Außerdem fühlten wir uns wieder mehr verbunden, weil wir soviel voneinander erfahren hatten.
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DF 4 - Indischer Subkontinent
Benjamin Pütter
PROGRAMMÄNDERUNG aus aktuellem Anlass
Es wird KEINE Direktschaltung nach Indien geben stattdessen folgendes Programm:
Vortrag mit Diskussion zum Thema:
"Kleine Hände - Großer Profit. Kinderarbeit in Indien. Welches ungeahnte Leid sich in unserer Warenwelt verbirgt"
Benjamin wird referieren und stellt zudem das Programm für eine SpenderInnenreise nach Indien zu Ostern 2024 vor.
Auf den Spuren Mahatma Gandhis werden dann Partnerschulen in den indischen Bundesstaaten Rajasthan und Uttah Pradesh besucht.
ab ca. 16 Jahren geeignet
Über die Referent*innen:
Benjamin Pütter, 65, verheiratet, eine Tochter. Derzeit als freier Berater zu Fragen der Abschaffung ausbeuterischer, gesundheitsschädigender Kinderarbeit tätig. War in diesem Zusammenhang in den letzten 44 Jahren insgesamt ca. 90-mal in Indien. Autor des Standardwerkes zu Kinderarbeit: „Kleine Hände – Großer Profit. Kinderarbeit. Welches ungeahnte Leid sich in unserer Warenwelt verbirgt“.
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DF 5 - Beloved Communities: Der VB auf einer rassismuskritischen Reise
Annette Kübler, Samya Korff, Tshiamo Petersen
In de letzten Jahren ist viel in und um die Kommission "Beloved Communities" passiert. Wir wollen gemeinsam daraufschauen und die nächsten Schritte angehen. Gemeinsam wollen wir ausloten, was obenauf liegt und was dieses Jahr an Aktivitäten ansteht.
Wie kann es eine Reise sein, die lehrreich, interessant und motivierend ist, die einladend gestaltet ist, vielen Lust macht mitzureisen und die zugleich mit geteilter Reiseleitung erfolgt und so, dass die Reisleitung gut für sich selbst und füreinander sorgt?
Diesen und weiteren Fragen werden wir nachgehen.
Über die Referent*innen:
Annette Kübler, Bildungsarbeiterin, Anti Bias Trainerin. Sie begleitet – mit einigen anderen – den VB seit 2016 auf einer rassismuskritischen Lernreise … will verstehen, wie gesellschaftliche Machtverhältnisse und Positionierungen unsere Vorstellungen von „normal“ und von „Gewalt“ geprägt haben … bemüht sich Verantwortung zu übernehmen … ist dankbar für Perspektiven, die ihr ihr Leben geschenkt hat und bringt diese gerne ein.
Samya Korff, ist seit vielen Jahren im VB und in der BC aktiv. Sowohl in ihrer Arbeit als Psychotherapeutin als auch im Ehrenamt setzt sie sich vertieft mit Diskriminierung und Rassismus auseinander. Sie hat Erfahrung mit dem Anti-Bias Ansatz und ist seit einigen Jahren aktiv im Verbund für rassismuskritische Psychotherapie und Beratung. Seit ein paar Jahren bietet sie nebenberuflich Workshops und Vorträge u.a. zu Anti-Bias, Diskriminierungssensible Psychotherapie und Beratung an.
Tshiamo Petersen, (sie, ‚ßiamo‘,) Fachkraft für Friedensarbeit, Theaterpädagogin und Referentin.
Tshiamo Petersen ist hauptberuflich bei EIRENE International zuständig für den Internationalen Friedensdienst in Deutschland und betreut dabei pro Jahrgang bis 14 junge Leute aus Bolivien, Zentralamerika und Uganda, die einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten. Ihr Fokus liegt auf der Gestaltung der Seminare mit Friedensthematiken und theaterpädagogischen Methoden.Tshiamos Erfahrung bei EIRENE als Anti-Diskriminierungsbeauftragte, ihre Ausbildung als Fachkraft für Friedensarbeit sowie ihre Afro-Deutsche biografische Perspektive bringt sie ein in den Auftrag, den Rassismus kritischen Veränderungsprozess bei EIRENE zu koordinieren.Freiberuflich bietet Tshiamo Workshops zu Rassismus kritische Themen, Safe Spaces und Reflexionsräume um Ansätze für eine Gerechte und Vielfältige Gesellschaft mit zu gestallten. -
DF 6 - Leben in Gerechtigkeit: Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialökologie
Rudolf Mehl
Unsere Erde ist endlich, unsere Ressourcen sind begrenzt – einschließlich der Summe der Leistungsmöglichkeiten aller Menschen. Was müssen wir tun, damit es für alle reicht?
Wenn wir z. B. alles Getreide, das auf der ganzen Erde heute schon geerntet wird, auf alle Menschen dieser Erde gleich verteilen würden, bekäme jeder und jede etwa 5-mal so viel als gebraucht wird, um sich satt zu essen.
An diesem Bespiel wird deutlich: Wenn auch begrenzt, so haben wir doch im Überfluss – aber wir müssen dafür sorgen, dass es gut verteilt wird.
Das klappt heute offensichtlich sehr mangelhaft.
In diesem Workshop wollen wir untersuchen, welche Verteilungsmechanismen heute wirken und wo Änderungen notwendig sind.
Über die Referent*innen:
Rudolf Mehl, Rentner, im früheren Erwerbsleben tätig in der Informationstechnik, zuletzt in der Schulung von Anwendern der technischen Systeme. Vielfältige soziale Erfahrungen durch langjährige Tätigkeit als Pflegevater in einer Pflegefamilie. Kompetenz in Wirtschaftsfragen durch langjährige Mitwirkung bei den Christen für gerechte Wirtschaftsordnung (www.cgw.de).
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DF 7 - Friedenstheologie
Thomas Nauerth
Über Projekte und Aktivitäten insbesondere aus dem Umkreis des "Ökumenischen Institutes für Friedenstheologie" wird berichtet, die neu erstellte Homepage www.friedenstheologie.de wird vorgestellt und Raum ist auch für einen kritischen Blick auf die friedensethische Debatte in den verfassten Kirchen anlässlich des Krieges gegen die Ukraine.
ab ca. 10 Jahren geeignet / bis max. 20 Personen
Über die Referent*innen:
Thomas Nauerth, Dr. theol. habil.; apl. Prof. für Religionspädagogik am Institut f. Katholische Theologie Universität Osnabrück; Mitglied im Internationalen Versöhnungsbund/Deutscher Zweig und im Ökumenischen Institut für Friedenstheologie; Redakteur der Homepage www.friedenstheologie.de und www.bibelundidaktik.uni-osnabrueck.de (vgl. auch http://independent.academia.edu/ThomasNauerth). „Der Ausgangspunkt meiner theologischen Arbeit war meine Kriegsdienstverweigerung, sie geschah aus der Überzeugung heraus, es kann nicht mit dem Christentum vereinbar sein, sich darauf vorzubereiten, anderen Menschen das Leben zu nehmen. Seitdem bin ich auf der Suche, diese Überzeugung theoretisch wie praktisch, theologisch wie historisch näher zu verifizieren und zu verstehen. Immer klarer kristallisiert sich dabei heraus, dass Papst Franziskus Recht hat: Der Friede ist der Name Gottes, aktive Gewaltfreiheit scheint biblisch gesehen der Traum Gottes vom Handeln des Menschen zu sein.“
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DF 8 - Gewaltfreie Kommunikation: Verstehen und Verstanden werden
Annette Keimburg, Birgit Gündner
Die Leiterinnen des Workshops werden zu Beginn die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden einsammeln und anschließend, gegebenenfalls in Untergruppen, entsprechende Themen oder Übungen anbieten.
Es wird darum gehen, die Kraft der Empathie zu erfahren. In Rollenspielen kann ausprobiert werden, wie ein Dialog mit den Werkzeugen der GFK aussehen könnte, wenn zwei Menschen völlig unterschiedlicher Ansicht sind und z.B. völlig unterschiedlich zum Krieg in der Ukraine stehen. Wie kann ich mich verständlich machen und andererseits versuchen, die andere Person zu verstehen?
bis max. 20 Personen
Über die Referent*innen:
Annette Keimburg, Pfarrerin i.R, CNVC-zert. GFK-Trainerin, Mitbegründerin der „Gemeinschaft Sonnenwald“ im Schwarzwald, VB-Mitglied seit 1979
Birgit Gündner, Diplom-Pädagogin, Zertifizierte Trainerin der gewaltfreien Kommunikation, im VB seit mehr als 50 Jahren
Ich (Antje, 43 Jahre alt) kam als neugieriger Gast erstmalig auf die Jahrestagung des Versöhnungsbundes und ich verließ Duderstadt als begeistertes Vereinsmitglied mit vielen neuen Inspirationen, überraschenden Impulsen und genährt durch viele lebendige und liebevolle Begegnungen. Bereits bei Anmeldung war direkt für mich klar, dass ich den Workshop zu Gewaltfreier Kommunikation (GFK): „Verstehen und Verstanden werden“ (DF 8) von und mit Annette Keimburg und Birgit Gündner besuchen möchte. Da ich selbst als GFK-Trainerin aktiv bin und achtsame Kommunikation ein echtes Herzensanliegen von mir ist, wollte ich gern direkt erleben wie die GFK im Versöhnungsbund gelernt und geübt wird.
Was ich dann im Workshop von und mit Annette und Birgit erleben durfte, übertraf nicht nur meine Hoffnungen sondern bettete sich für mich auch ganz harmonisch in die Gesamtveranstaltung ein: über ein empathisches Miteinander und über friedvolle Wege dorthin wurde nicht (nur) gesprochen sondern diese Art des Miteinanders auf Augenhöhe wurde gelebt - ohne Kompromisse und mit einem achtsamen Fokus auf die Grenzen aller Beteiligten!
Ganz bedürfnisorientiert wurden Anliegen und Vorkenntnisse aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfragt und ich war beeindruckt mit welcher Offenheit und Akzeptanz Raum für ganz unterschiedliche Belange geschaffen und gehalten wurde: von Ruhe über Ausdruck bis hin zu Verbundenheit. Sehr zügig wurde im Konsens entschieden, dass es dienlicher war, 2 Kleingruppen zu bilden: (1.) eine Gruppe, welche die Theorie zu den 4 Schritten der GFK vertieft, um sie dann in die Praxis überführen zu können und (2.) eine Gruppe mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich bereits sicher in der Theorie fühlten und denen daran gelegen war, direkt in persönliche Konflikte einzutauchen und diese zu klären. Gesagt getan. Ich schloss mich der zweiten Gruppe an.
In der Kleingruppe diskutierten und reflektierten wir dann zwei vermeintlich sehr unterschiedliche Konfliktsituationen, die dann doch viele Parallelen aufwiesen. Gemeinsam sondierten wir: was war wirklich zu beobachten und welche Interpretationen und Bewertungen sind eingeflossen? Beiden Situationen war gemein, dass sich ein Teilnehmer irgendwann sehr hilflos fühlte und frustriert zurückblieb da es an Respekt für seine Werte und auch an Strategie-Ideen mangelte. Mit Hilfe von Bodenankern zu den 4 Schritten der GFK war es möglich, sich den unangenehmen Gefühlen noch einmal zu stellen und neue Perspektiven zu gewinnen. Denn mögliche Ideen zur Klärung des Konfliktes wie auch das hier hungernde Bedürfnis nach Respekt waren zunächst unklar, konnten im Rahmen des Prozesses jedoch wahrgenommen und benannt werden. Die Teilnehmer*innen, die ihre Konfliktsituationen eingebracht hatten, konnte nicht nur Strategie-Ideen mitnehmen wie sie wieder in eine ehrliche Verbindung zu dem Konfliktpartner kommen können sondern auch, wie sie in derartigen Situationen künftig deeskalierend aktiv werden.
Zusätzlich haben wir in der Kleingruppe geübt, wie wir mit Hilfe der 4 Schritte der GFK Dank und Wertschätzung so ausdrücken können, dass dies unser Gegenüber auch wirklich erreicht. Und wie berührend das aussehen kann durften alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann direkt live erleben als Birgit und ich uns im Anschluss mit Tränen in den Augen umarmten.
Zurück aus der Kleingruppe haben wir die Gelegenheit für einen kurzen Check-Out genutzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beider Gruppen fühlten sich gestärkt, erfüllt, froh, beruhigt, überrascht und voller Freude. Und auch ich war voller Freude insbesondere weil wir alle gemeinsam einen so sicheren Lern- und Erfahrungsraum gestaltet haben. Annette und Birgit durfte ich als Workshop-Leiterinnen erleben, die in einer sehr präsenten Wachheit und aus tiefer Überzeugung, ihre GFK-Fähigkeiten teilten. Herzlichen Dank dafür an alle Teilgeberinnen und Teilnehmerinnen.
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DF 9 - Lernen von Erfahrungen unter der Besatzung in Palästina
Berthold Keunecke, Gabi Bieberstein, George Rashmawi
Seit dem Sechstagekrieg 1967 ist Palästina ein besetztes Land. Es steht grundsätzlich unter der Militärverwaltung Israels – das im Oslo- Friedensprozess seit 1993 Selbstverwaltung der palästinensischen Autonomiebehörde in den A- und teilweise in B- Gebieten zuließ. Gegen die Besatzung gab und gibt es gewaltfreien, gewaltsamen und terroristischen Widerstand: In zwei Intifada- Bewegungen, in verschiedensten Aktionen und im Lebensalltag in Palästina – die dort grundlegende Methodik des „Steadfastness“ wird in den Konzepten der Sozialen Verteidigung als Hauptmethode „Weiterarbeit ohne Kollaboration“ diskutiert.
Im Diskussionsforum versuchen wir, die Hintergründe, die Methoden und die Auswirkungen des Widerstandes zu verstehen und zu bewerten. Dabei hilft uns George Rashmawi, einer der Sprecher von KoPI, dem „Koordinationskreis Palästina/Israel für einen gerechten Frieden in Nahost“.
Dieses Diskussionsforum wird hybrid stattfinden.
Eine Online-Teilnahme ist über folgenden Link möglich:
https://lecture.senfcall.de/ver-t9k-v9p-zb3Über die Referent*innen:
Berthold Keunecke, ev. Pfarrer in Herford – Mitglied in der FEGH e.G., Mitglied im Vorstand des Versöhnungsbundes und in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, Einsatz im Rahmen von EAPPI in Jerusalem 2017, Praktiker im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Gabi Bieberstein, Bielefeld, VHS- Bildungsreferentin i.R., Vertreterin des Versöhnungsbund bei KoPI
George Rashmawi, Bonn, Sprecher von KoPI, dem „Koordinationskreis Palästina/Israel für einen gerechten Frieden in Nahost“.
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DF 10 - Friedensbildung für Soziale Verteidigung
Dr. Achim Schmitz
„Das Handlungskonzept Soziale Verteidigung ist ein Anwendungsfall der Gewaltfreien Aktion bzw. des Zivilen Widerstands in besonderen Bedrohungslagen. Sie arbeitet mit der Kraft der aktiven Gewaltfreiheit und gehört zum breiten Repertoire der Zivilen Konflikttransformation mit dem großen Ziel, Gewalt durch friedenslogisches Vorgehen zu überwinden.“ Dieser Punkt gehört zum Sachkonsens der Kampagne „Soziale Verteidigung voranbringen“, veröffentlicht unter https://soziale-verteidigung.de/system/files/documents/sachkonsens_ksvv.pdf
Wir reflektieren über eine Befragung der Teilnehmenden an der Jahrestagung über ihr Wissen zur Sozialen Verteidigung sowie über neue Erkenntnisse, die während unseres Workshops „Soziale Verteidigung weiter denken: Waffenlose Wehrhaftigkeit für welche Werte? Workshop anhand von Befragungsergebnissen und Selbstbefragung“ vom Freitag miteinander geteilt werden. Darüber hinaus überlegen wir, wie die Zivilgesellschaft mit Hilfe von Trainings (in gewaltfreier Aktion) und Fortbildungen zur Sozialen Verteidigung mit mehr Handlungssicherheit befähigt werden kann. Wir wollen dazu beitragen, dass Strukturen Sozialer Verteidigung in unserem Gemeinwesen (in Modellregionen) als wirksame Alternative zu militärischem Handeln etabliert werden (z.B. in Anlehnung an die Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen – Soziale Verteidigung voranbringen“ beim Bund für Soziale Verteidigung: https://wehrhaftohnewaffen.de/).
Über die Referent*innen:
Dr. Achim Schmitz, ist Sozialwissenschaftler, Sozialpädagoge, Friedensfachkraft, Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache und als VB-Mitglied aktiv in der Kommission Friedensbildung. Außerdem ist er Mitglied bei pax christi, in der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen), beim Bund für Soziale Verteidigung, bei act for transformation und im Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung.
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DF 11 - International Collaboration in the International Fellowship of Reconciliation
Volker Grotefeld, Lucia Hämmerle, Moses John, Christiane Lohse, David Mumford
Die Veranstaltung findet gemeinsam mit internationalen Gästen auf Englisch statt.
Der Versöhnungsbund ist Teil weltweiten Netzwerkes - dem International Collaboration in the International Fellowship of Reconciliation - und als deutscher Zweig mit vielen Zweigen, Gruppen und Partner*innen in diversen Ländern der Welt.
Auf unserer Tagung sind dieses Jahr sind Menschen aus mindestens drei Schwesternzweigen zu Gast - aus Österreich, aus Schottland und aus dem Südsudan - und wir wollen die Gelegenheit nutzen, mehr von ihnen und ihrer Friedensarbeit zu erfahren.
Zugleich wird es Berichte vom IFOR-Council und vom EuFOR-Treffen geben, die im November 2022 in Juba im Südsudan und im April 2023 in Köln stattgefunden haben.
Ganz im Sinne unseres Erasmus+Projekts "Voneinander Lernen in der Revolution für das Leben" liegt der Fokus auf der gegenseitigen Inspiration und dem Ausloten von Synergiepotentialen
Über die Referent*innen:
Volker Grotefeld, ist Teil der IFOR-Kommission, war schon auf diversen internationalen Councils dabei und trägt als Mitglied der niederländischen "Stichting" die juristische Person des International Fellowship of Reconciliation.
Lucia Hämmerle, hat in Wien Philosophie studiert. Sie arbeitet beim österreichischen Zweig des Versöhnungsbundes in den Bereichen Kommunikation & Medien, sowie einem breiten Spektrum inhaltlicher Themen, von Atomwaffen und Rüstung bis zu Grundlagen der Gewaltfreiheit. Seit 2022 ist sie gemeinsam mit John Cooper (UK) im Regional Consultative Committee des International Fellowship of Reconciliation zuständig für Europa.
Moses John, Leiter der Organization for Nonviolence and Development (ONAD), dem südsudanesichen Zweig des International Fellowship of Reconciliation (IFOR)
Christiane Lohse, im Versöhnungsbund aktiv seit Anfang der 1970’iger Jahre; letzte berufliche Station: 15 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Umweltbundesamt zu „Umweltstrategien / Klimaschutz und Energie“.
David Mumford, lebt in Schottland und ist aktives Mitglied im Fellowship of Reconciliation England/Scotland, schottisch-englischen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes
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DF 12 - Kreativworkshop Upcycling
Mohamed Ennis Zaidi, Justin Reilly, Joy Crow, Jamal Hollmann, Sarah El-Osta, Michel Reda
Kreativworkshop Upcycling: Bitte bringt Materialien und Ideen mit! Wir wollen miteinander ausprobieren, wie wir wertvolle Rohstoffe erhalten und/oder umnutzen können! Wir bringen Ideen mit zur Weiterverwendung von Tetra-Paks und Stoffresten.
Über die Referent*innen:
Mohamed Ennis Zaidi, Ehrenamtskoordination Café Pi 8 in Staaken, Rikschapilot, Kiezkind, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Student der Sozialarbeit beim Paritätischen, ehrenamtlich aktiv bei den jungen Migranten-Lotsen (=Jumi-Lotsen), überzeugter Europäer durch Erasmus
Justin Reilly, Erzieher an einer Grundschule in Berlin-Neukölln
Joy Crow, Feministin, PearNetzwerk, Café Pi8 in Staaken
Jamal Hollmann, PearNetzwerk in Staaken
Sarah El-Osta, Kiezkind/Abitur auf dem zweiten Bildungsweg/ ehrenamtlich aktiv bei den Jumi-Lotsen/überzeugte Europäerin durch Erasmus
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DF 13 - Der Gewalt widerstehen mit Aikido
Giovanni Garretta
- Ideen und Gedanken zum Aikido
- Energetisierende Bewegungsabläufe
- Partnerübungen zur Wahrnehmung und Körpererfahrung
- Erfahrungsaustausch
Über die Referent*innen:
Giovanni Garretta, Aikido 20-jährige Praxis, 1. Dan Kobayashi Aikido, Aikishintaiso, Trainertätigkeit und Workshops.
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DF 14 - Aktivierende Befragung - eine Methode der Gemeinwesenarbeit
Heike Holz, Kaspar Kiefer
Der Gemeinwesenarbeit geht es um die Verbesserung der Lebensbedingungen in Sozialräumen im Sinne der dort lebenden Menschen.
Die Aktvierende Befragung ist eine wesentliche Methode der Gemeinwesenarbeit. Mit ihr gelingt ein intensiver Kontakt und Austausch mit den Bewohner:innen eines Sozialraumes. Wichtig ist die Versammlung am Ende der Befragung und die stete Begleitung durch die Gemeinwesenarbeiter:innen.
Die Gemeinwesenarbeit könnte aber auch ein Weg sein, wie die Einbindung bisher wenig aktiver Mitglieder des VB gelingen könnte.
Gemeinsam mit euch wollen wir überlegen:
Kann diese Form der Stadtteilarbeit auch auf den Versöhnungsbund mit dem Ziel der Aktivierung von Mitgliedern bezogen werden?
Wen würden wir als Zielgruppe vorschlagen? (z.B. jüngere Mitglieder oder bisher nicht in Erscheinung getretene Mitglieder?)
Wie könnte eine Aktivierende Befragung vor einem deutschlandweiten Hintergrund umgesetzt werden?
für max. 15 Personen
Über die Referent*innen:
Heike Holz, Geschäftsführerin des Gemeinwesenvereines Heerstraße Nord e.V./ Leitung von zwei Stadtteilzentren/ dem Quartiersmanagement Heerstraße Nord und dem Programm „Berlin entwickelt neue Nachbarschaften – BENN“ in Berlin-Staaken.Diplom-Volkswirtin und seit 2022 zertifizierte Gemeinwesenarbeiterin.
Kaspar Kiefer, Gemeinwesenarbeiter im Projekt "Mobile Stadtteilarbeit" beim Gemeinwesenverein Heerstraße Nord. Er hat in diesem Rahmen eine aktivierende Befragung durchgeführt.
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Rückblick in Mosaikgruppen
So wie Mosaikgruppen Beginn der Jahrestagung einläuten, so ermöglichen sie uns auch am Ende wieder zusammenzukommen, gemeinsam zurückzublicken und zusammen zu ernten.
Was nehmen wir mit und wie gehen wir weiter?
Wir treffen uns in den Kleingruppen des Anfangs wieder und bereiten den Übergang in den feierlichen Abend und in unser Leben nach der Tagung vor.
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1 - 1
Gregor Gaffga
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2 - 2
Wilhelmine Geenen
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3 - 3
Stefanie Schmidt-Alleweldt
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4 - 4
Margit Kliesch
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5 - 5
Beate Körsgen
Über die Referent*innen:
Beate Körsgen, aktiv in der Anti-Atomwaffen-Bewegung und in der Versöhnungsbundgruppe Mainz - feiert dieses Jahr ihre 40 jährige VB-Mitgliedschaft!
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6 - 6
Mohamed Ennis Zaidi, Clemens Ronnefeldt
Über die Referent*innen:
Mohamed Ennis Zaidi, Ehrenamtskoordination Café Pi 8 in Staaken, Rikschapilot, Kiezkind, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Student der Sozialarbeit beim Paritätischen, ehrenamtlich aktiv bei den jungen Migranten-Lotsen (=Jumi-Lotsen), überzeugter Europäer durch Erasmus
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweigdes Internationalen Versöhnungsbundes
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7 - 7
Heike Holz
Über die Referent*innen:
Heike Holz, Geschäftsführerin des Gemeinwesenvereines Heerstraße Nord e.V./ Leitung von zwei Stadtteilzentren/ dem Quartiersmanagement Heerstraße Nord und dem Programm „Berlin entwickelt neue Nachbarschaften – BENN“ in Berlin-Staaken.Diplom-Volkswirtin und seit 2022 zertifizierte Gemeinwesenarbeiterin.
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8 - 8
Claudia Geldermann
Über die Referent*innen:
Claudia Geldermann, aktives Mitglied im Versöhnungsbund
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9 - 9
Eberhard Bürger
Über die Referent*innen:
Eberhard Bürger, Jahrgang 1949, 1. Beruf Fernmeldemechaniker, 2. Beruf ev. Pfarrer, verheiratet, 4 Töchter mit Familien
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10 - 10
Renate Firgau
Über die Referent*innen:
Renate Firgau, geb. 1958, Diplomsozialarbeiterin, arbeitet als Drogenberaterin in Münster. Beruflicher Schwerpunkt "Frauen und Sucht". Friedens- und frauenbewegt, im IVB seit 1986, seitdem auf Jahrestagungen.
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11 - 11
Hans Martin Gündner
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12 - 12 - Mosaikgruppe Awareness-Team
Berthold Keunecke
In dieser Mosaikgruppe tauschen sich die Menschen aus, die sich bereiterklärt haben, auf der Tagung im Awareness-Team mitzuwirken.
Wenn noch jemand spontan dazukommen möchte - herzlich willkommen!
Über die Referent*innen:
Berthold Keunecke, ev. Pfarrer in Herford – Mitglied in der FEGH e.G., Mitglied im Vorstand des Versöhnungsbundes und in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, Einsatz im Rahmen von EAPPI in Jerusalem 2017, Praktiker im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
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Abendessen & Pause
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Besinnliche Feier: Verbindung schaffen – Gemeinschaft leben
"Verbindung schaffen – Gemeinschaft leben": das kann geschehen, wenn wir die Widerstandskraft gegen die Gewalt in eine positiv schöpfende Kraft umwandeln.
Das soll in der Feier spürbar werden!
Sie ist offen für alle - ob mit oder ohne spirituelle Bezüge.
Herzliche Einladung zum verbinden!
testtext
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BEWEGEN, REDEN, GENIEßEN!
...ist das Motto des Festes: lasst euch überraschen!
Sonntag
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Morgen-Starter
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Yoga am Morgen
Eva Breuer
Die Morgenarbeit mit Yoga dient dazu bewusst in den Tag zu starten. Mit Bewegung, geführter Atmung Entspannung und wohldosierten Kräftigungsübungen tun wir uns Gutes. Yoga ist darüber hinaus eine Einladung, zu erkunden, was Ahimsa-Gewaltlosigkeit im Umgang mit der eigenen Person bedeuten kann.
Bitte bequeme Kleidung, dicke Socken und am besten auch eine Decke/Yogamatte mitbringen.
Über die Referent*innen:
Eva Breuer, Jahrgang 1960, wurde durch die Kriegsdienstverweigerung ihres Bruders Otfrid motiviert, politisch aktiv zu werden. Nach Engagement in der Graswurzelbewegung, für die Kurve Wustrow und die internationalen Märsche für Entmilitarisierung ließ sie sich bei der Sebastian-Kneipp-Akademie zur Yogalehrerin ausbilden. Seit 1991 unterrichtet sie in Köln, Leverkusen, Leichlingen und Umgebung. Im Yoga ist ihr ein zielgruppenorientiertes Arbeiten mit einer sehr genauen und respektvollen Wahrnehmung des jeweiligen Gegenübers wichtig. Satyagraha - die Suche nach der Wahrheit und Ahimsa - Gewaltlosigkeit - zählen für sie zu den Voraussetzungen einer gut begründeten Yoga-Praxis.
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Meditation in der Stille
Hanno Paul
Gewaltfreies Eintreten für eine gerechte Gesellschaft braucht einen langen Atem und geht leichter, wenn ich selber innerlich geerdet und zentriert und zugleich mit dem Ganzen verbunden bin. Das Sitzen in der Stille (eingeleitet durch eine kurze Bewegungsübung) möchte in der Tradition christlicher Kontemplation den Boden für diese Haltung vorbereiten.
Am Donnerstagmorgen gibt es eine kurze Einführung. Gesessen wird je nach körperlicher Fähigkeit auf Stühlen, Bänkchen oder Kissen.
Wenn ihr nicht auf Stühlen sitzen wollt, bringt euch gerne ein Sitzkissen oder Bänkchen.
Über die Referent*innen:
Hanno Paul, evangelischer Krankenhauspfarrer und Lehrer der Essener Schule der Kontemplation (www.kontemplation.org).
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Morgengebet
Donnerstagabend: Irene Franke-Atli
Freitagmorgen: Bernadette Ackva
Freitagabend: Karen Hinrichs & Dietrich Becker-Hinrichs
Samstagmorgen: Bettina Schlauraff
Sonntagmorgen: Thomas Nauerth
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Frühstück
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Morgenkreis – Miteinander Abschließen
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Mitgliederversammlung - Teil 2
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Mittagessen & Ende
Drumherum
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BIPoC Safer Space
Samya Korff
Leider muss das urspünglich geplante Angebot von Tshiamo Petersen aus Krankheitsgründen ausfallen. Aber Samya Korff springt spontan ein und bietet am Samstag Spaziergänge zum Austausch an!
Auch dieses Jahr wollen wir auf unserer Jahrestagung wieder einen „Safer Space“ (geschützten Raum) für Menschen anbieten, die in unserer mehrheitlich weißen Gesellschaft Marginalisierung, Diskriminierung und Rassismus erfahren müssen oder potentiell erfahren können.
In kommunikativen Räumen, wie unserer Tagung, dient Sprache vorrangig der Verständigung und der Wertschätzung. Aber auch hier können wir u.a. durch Sprache andere durch Unachtsamkeit, Unreflektiertheit oder Unwissen verletzen.
Der Safer Space ist ein Angebot, in dem BIPoC (Black, Indigenous & People of Color) sich zurückziehen und vor weiteren verbalen Verletzungen schützen können. Er ermöglicht BIPoC eine Atempause, gegenseitige Stärkung und Anerkennung.Dieses Jahr wird das Angebot vor allem draußen stattfinden, indem am Samstag Spaziergänge in der Mittagspause und am Abend ein gemeinsames Debriefen ermöglichen.
Treffpunkt ist um 13.30 Uhr und um 18:00 Uhr an der Rezeption.
Über die Referent*innen:
Samya Korff, ist seit vielen Jahren im VB und in der BC aktiv. Sowohl in ihrer Arbeit als Psychotherapeutin als auch im Ehrenamt setzt sie sich vertieft mit Diskriminierung und Rassismus auseinander. Sie hat Erfahrung mit dem Anti-Bias Ansatz und ist seit einigen Jahren aktiv im Verbund für rassismuskritische Psychotherapie und Beratung. Seit ein paar Jahren bietet sie nebenberuflich Workshops und Vorträge u.a. zu Anti-Bias, Diskriminierungssensible Psychotherapie und Beratung an.
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Awareness-Team
Stella Bosco, Susanne Bürger, Birgit Gündner, Barbara Bürger, Dani*el*a Pastoors, Sophia Firgau
Ein ganz besonderer Job ist der des Awareness-Teams, das bei dieser Jahrestagung erstmals explizit eingeführt wird.
Das Awareness-Team trägt dazu bei, dass wir auf der Tagung gemeinsam einen Raum kreieren, in dem sich unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Erfahrungen wohlfühlen können.
Auch wenn wir in einer Gesellschaft sozialisiert werden, in der Diskriminierung und viele Formen von Gewalt alltäglich sind, wollen wir sie abbauen.
Auf der Tagung beudetet das: Gewaltfreiheit leben lernen heißt achtsam miteinander sein.
Emotionale Erste Hilfe & Kontakt zum Awareness-Team
Wenn doch mal schwierige Situationen entstehen und du emotionale Unterstützung brauchst, dann hoffen wir, dass es Menschen in deinem Umfeld gibt, denen du dich anvertrauen magst und von denen du die passende Unterstützung bekommst.
Zusätzlich haben wir ein kleines Team zusammengestellt, das auf Wunsch emotionale Erste Hilfe anbietet, dir zuhört und schaut, was du brauchst.
Um das sogenannte Awareness-Team zu erreichen, kannst du dich entweder an der Rezeption melden oder das Team anrufen –
0571- 82 92 432, erreichbar zwischen 8 und 22 Uhr.
Wir sorgen dann dafür, dass sich zeitnah eine Person mit dir in Verbindung setzt.
Über die Referent*innen:
Stella Bosco, Studentin der Sozialen Arbeit, ist im Awareness-Team dabei
Susanne Bürger, Systemische Therapeutin (SG), Friedensfachkraft, Trainerin für gewaltfreies Handeln und gewaltfreie Konfliktbearbeitung bei gewaltfrei handeln e.V., Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes e.V.
Birgit Gündner, Diplom-Pädagogin, Zertifizierte Trainerin der gewaltfreien Kommunikation, im VB seit mehr als 50 Jahren
Barbara Bürger, ev. Pfarrerin im Ruhestand, TZI-Diplom, langjährige Erfahrung in GFK, Kursabsolventin bei gewaltfreihandeln e.V., Leiterin der Tänze des universellen Friedens.
Dani*el*a Pastoors, arbeitete bis Herbst 2023 in der Geschäftsführung des Versöhnungsbundes.
Sophia Firgau, ist im Awareness-Team dabei
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Raum- & Technikteam
Sophia Bohrloch, Katharina Albrecht, Marco Geue, Dani*el*a Pastoors, Felix Daiber
Die Menschen im Raum- und Technikteam sorgen dafür, dass alle Programmpunkte einen passenden Raum bekommen und die Ausstattung, die dafür gebraucht wird, zur Verfügung steht.
Bei unterstützen sie die Referent*innen beim Anschließen von Beamer & Co. und tragen so zu einem guten Tagungsablauf bei.
Wenn du hier unterstützen magst, nimm Kontakt mit uns auf!
Über die Referent*innen:
Sophia Bohrloch, 30 J., im Versöhnungsbund seit 2017. Sozialarbeiterin und seit fünf Jahrenpolitisch aktiv, in der Öffentlichkeit über die Menschenrechtsverletzungen an geflüchtetenPersonen insbesondere an den europäischen Außengrenzen zu berichten. Erfahrungen in derpraktischen humanitären Arbeit in zivilen Seenotrettungsorganisationen und an Land ingriechischen Geflüchtetencamps.
Katharina Albrecht, Mitglied des Vorstands des Versöhnungsbundes
Marco Geue, unterstützt den Versöhnungsbund in Sachen Technik und Öffentlichkeitsarbeit
Dani*el*a Pastoors, arbeitete bis Herbst 2023 in der Geschäftsführung des Versöhnungsbundes.
Felix Daiber, ist im Technikteam dabei :)
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Kinderbetreuung
Friederike Gezork, Ruth Föllmer, Mariella Heiser, Julian Schmitt, Matti fynn Endryk
Das Kinder- und Jugendprogramm beginnt am Donnerstagnachmittag und endet am Sonntagmittag. Es findet tagsüber nach dem Frühstück während der Programmzeiten bis zum Abendessen statt. Nach dem Abendessen bietet der ca. 30-minütige Ausklang mit Kindern einen schönen Tagesabschluss für die Kleinen.
Abhängig davon, welche Altersgruppen sich anmelden, werden die Gruppen zusammengestellt. Es gibt durchgängig ein spezifisches Betreuungsangebot für die Jüngeren (3-6 Jahren) und ein stärker inhaltliches und methodisch anders ausdifferenziertes Programm für die älteren Kinder (6-13 Jahren). Je nachdem, wie viele Kinder welchen Alters sich anmelden, wird evtl. eine weitere Aufteilung stattfinden und auf spezielle Bedarfe eingegangen.
Einzelne Kinder- und Jugendworkshops sind im oben genannten Programm dargestellt, weil sie generationenübergreifend auch für Erwachsene geöffnet sind.
Für die Jugendlichen sind immer einzelne Angebote aus dem Erwachsenenprogramm geöffnet, in denen die Referent*innen ihr Programm auch für Jugendliche attraktiv gestalten.
Hinweis: Der Versöhnungsbund verfügt über keine eigene Haftpflichtversicherung für die Kinderbetreuung. Daher entspricht das Betreuungsangebot einer Freizeitveranstaltung. Die Erziehungsberechtigten nutzen somit das Betreuungsangebot auf eigene Gefahr und in eigener Haftung. Ein Kinder- und Jugendschutzkonzept liegt vor.
Über die Referent*innen:
Friederike Gezork, Mitarbeiterin bei Versöhnungsbund im Projekt "Voneinander Lernen in der Revolution für das Leben". Auf der Tagung koordiniert sie vor allem das Kinderteam und hilft bei der Organisation und Logistik.
Ruth Föllmer, Teil des Kinderteams
Mariella Heiser, Teil des Kinderteams
Julian Schmitt, Teil des Kinderteams
Matti fynn Endryk, Teil des Kinderteams
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Tagesverantwortungsteams
Annette Nauerth, Clemens Ronnefeldt, Marion Küpker, Clemens Holz, Sophia Bohrloch, Reinhard Stahl, Katharina Albrecht, Berthold Keunecke
Jeden Tag gibt es zwei Personen aus dem erweiterten Vorstand, die die Tagesverantwortung innehaben. Sie stellen sich am Morgen des Tages vor, machen organisatorische Hinweise und sie bei allen Fragen, rund um das Programm und die Organisation des Tages ansprechbar.
Donnerstag: Clemens Ronnefeldt & Annette Nauerth
Freitag: Reinhard Stahl & Clemens Holz
Samstag: Berthold Keunecke & Marion Küpker
Sonntag: Sophia Bohrloch & Katharina Albrecht
Über die Referent*innen:
Annette Nauerth, Vorsitzende des Versöhnungsbundes
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweigdes Internationalen Versöhnungsbundes
Marion Küpker, Friedensreferentin im Versöhnungsbund zu Atomwaffen. Sie arbeitet im bundesweiten Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen!" für den VB mit und ist dort eine der KampagnensprecherInnen.
Clemens Holz, Schatzmeister und Mitglied des Vorstands des Versöhnungsbundes
Sophia Bohrloch, 30 J., im Versöhnungsbund seit 2017. Sozialarbeiterin und seit fünf Jahrenpolitisch aktiv, in der Öffentlichkeit über die Menschenrechtsverletzungen an geflüchtetenPersonen insbesondere an den europäischen Außengrenzen zu berichten. Erfahrungen in derpraktischen humanitären Arbeit in zivilen Seenotrettungsorganisationen und an Land ingriechischen Geflüchtetencamps.
Reinhard Stahl, 2. Vorsitzender und Mitglied des Vorstands des Versöhnungsbundes
Katharina Albrecht, Mitglied des Vorstands des Versöhnungsbundes
Berthold Keunecke, ev. Pfarrer in Herford – Mitglied in der FEGH e.G., Mitglied im Vorstand des Versöhnungsbundes und in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, Einsatz im Rahmen von EAPPI in Jerusalem 2017, Praktiker im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
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Rezeption & Orgateam
Marion Fröhning, Soibjon Akhmedov, Dani*el*a Pastoors
Es gibt eine Rezeption des Hauses und eine eigene VB-Rezeption für die Tagung.
Bitte wendet euch bei allen tagungsrelevanten Fragen an die VB-Rezeption und kommt auch bei Ankunft als erstes zu uns.
Auch wenn ihr Materialien habt, die ihr auslegen wollt oder wenn ihr etwas am "Schwarzen Brett" teilen möchtet, wendet euch bitte an die VB-Rezeption, die euch da gern unterstützt.
Über die Referent*innen:
Marion Fröhning, Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des Versöhnungsbundes.
Soibjon Akhmedov, hilft als Tagungsunterstützung in der Rezeption und bei der Logistik der Tagung
Dani*el*a Pastoors, arbeitete bis Herbst 2023 in der Geschäftsführung des Versöhnungsbundes.
Die Jahrestagung wird gefördert durch:
"Das Projekt ist von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wieder. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden."