"Ausbeutung, Krieg und ökologische Zerstörung müssen überwunden werden. Wir wollen die Herausforderung annehmen, die Transformation der Gesellschaft hin zu einer sozial und ökologisch gerechten und lebensfähigen Gesellschaft mitzugestalten.
Das Ziel ist ein nachhaltiges, solidarisches, ökologisches und weitgehend gewaltfreies Gemeinwesen, das niemanden ausschließt.
Dieses Ziel schließt eine Verständigung darüber ein, wie ein Gemeinwesen strukturell gestaltet sein soll, eine Auseinandersetzung mit Methoden der Transformation und ebenso die Diskussion und Einübung von Formen der Absage und des Widerstands gegenüber Mächten der Zerstörung.
Zudem gilt es Gegenkonzepte einer nicht kapitalistischen Wirtschaftsordnung in den Blick zu nehmen und Wirtschaft generell an Bedürfnissen zu orientieren."
Die Hauptseite zur Tagung samt Link zum Anmeldeformular befindet sich hier:
Wenn du die Symbole in den Filteroptionen auswählst, werden nur die entsprechenden Programmpunkte angezeigt.
Donnerstag
-
© Versöhnungsbund e.V. Mitgliederversammlung Teil 1a
Europasaal
-
© pexels Mittagessen
Speisesaal
-
© Foto: Benjamin Pütter Mitgliederversammlung Teil 1b
Europasaal
-
Pause bzw. Tagungs-Check-In
inkl. Kaffee & Kuchen (steht ab 15 Uhr bereit)
-
Eröffnung der Jahrestagung
Annette Nauerth
Europasaal
Über die Referent*innen:
Annette Nauerth, Vorsitzende des Versöhnungsbundes
-
Austausch in Mosaikgruppen
Die Mosaikgruppen sind eine Kleingruppen, die sich zu Beginn der Jahrestagung zusammenfinden. Sie dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und einem ersten Austausch zum Thema. Alle Teilnehmenden werden hier bunt gemischt zusammengewürfelt und bauen so bereits Brücken und knüpfen Verbindungslinien.
Freu Dich darauf, unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands und der Welt kennenzulernen, ihre Geschichten zu hören und Dich zu verbinden im Austausch über das Thema der Tagung. Vielleicht werden auch Fragen bezüglich des Tagungsthemas, Wünsche für ein gutes Miteinander und Träume für ein gutes Leben für alle geteilt.
Lass Dich überraschen!
-
© pixabay 1
Gregor Gaffga
Kaminzimmer
-
© pixabay 2
Wilhelmine Geenen
Brüssel
-
© pixabay 3
Stefanie Schmidt-Alleweldt
Europasaal - Skandinavien
-
© pixabay 4
Margit Kliesch
Cafeteria
-
© pixabay 5
Beate Körsgen
Kopenhagen
Über die Referent*innen:
Beate Körsgen, aktiv in der Anti-Atomwaffen-Bewegung und in der Versöhnungsbundgruppe Mainz - feiert dieses Jahr ihre 40 jährige VB-Mitgliedschaft!
-
© pixabay 6
Mohamed Ennis Zaidi, Clemens Ronnefeldt
Europasaal - Balkan
Über die Referent*innen:
Mohamed Ennis Zaidi, Ehrenamtskoordination Café Pi 8 in Staaken, Rikschapilot, Kiezkind, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Student der Sozialarbeit beim Paritätischen, ehrenamtlich aktiv bei den jungen Migranten-Lotsen (=Jumi-Lotsen), überzeugter Europäer durch Erasmus
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweigdes Internationalen Versöhnungsbundes
-
© pixabay 7
Heike Holz
Clubraum
Über die Referent*innen:
Heike Holz, Geschäftsführerin des Gemeinwesenvereines Heerstraße Nord e.V./ Leitung von zwei Stadtteilzentren/ dem Quartiersmanagement Heerstraße Nord und dem Programm „Berlin entwickelt neue Nachbarschaften – BENN“ in Berlin-Staaken.Diplom-Volkswirtin und seit 2022 zertifizierte Gemeinwesenarbeiterin.
-
© pixabay 8
Claudia Geldermann
Café im Foyer
Über die Referent*innen:
Claudia Geldermann, aktives Mitglied im Versöhnungsbund
-
© pixabay 9
Eberhard Bürger
Harz
Über die Referent*innen:
Eberhard Bürger, aktives Mitglied in der Regionalgruppe Magdeburg des Versöhnungsbundes.
-
© pixabay 10
Renate Firgau
Riga
Über die Referent*innen:
Renate Firgau, geb. 1958, Diplomsozialarbeiterin, arbeitet als Drogenberaterin in Münster. Beruflicher Schwerpunkt "Frauen und Sucht". Friedens- und frauenbewegt, im IVB seit 1986, seitdem auf Jahrestagungen.
-
© pixabay 11
Hans Martin Gündner
Beldgrad
-
© pixabay 12 - Mosaikgruppe Awareness-Team
Berthold Keunecke
Heide
In dieser Mosaikgruppe tauschen sich die Menschen aus, die sich bereiterklärt haben, auf der Tagung im Awareness-Team mitzuwirken.
Wenn noch jemand spontan dazukommen möchte - herzlich willkommen!
Über die Referent*innen:
Berthold Keunecke, ev. Pfarrer in Herford – Mitglied in der FEGH e.G., Mitglied im Vorstand des Versöhnungsbundes und in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, Einsatz im Rahmen von EAPPI in Jerusalem 2017, Praktiker im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
-
-
Abendessen & Pause
Speisesaal
-
Abend-Alternativen
-
Tagesausklang mit Kindern
Christina Brandl-Bommer, Mariella Heiser
Disko
Über die Referent*innen:
Christina Brandl-Bommer, Pastoralreferentin, Meditationsleiterin, Ausbildung in Tanz- und Bewegungstherapie, ist Mitglied des Versöhnungsbundes und setzt sich aktiv für mehr Kinderbeteiligung ein.
Mariella Heiser, Teil des Kinderteams
-
© Jugendforum auf der Jahrestagung, Versöhnungsbund e.V. Jugendforum
Sophia Morad, Raja Spindler, Sarah Kraus, Wayra Martinez-Bürger
Graffityraum
Wir möchten ein Jugendforum und ein Raum schaffen sowie gestalten für einen gemeinsamen Austausch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Zudem möchten wir gemeinsam Spiele spielen und Wahlen für den zukünftigen Jugendrat durchführen.
Außerdem möchten wir uns vernetzen innerhalb des Versöhnungsbundes und die Jugendlichen sowie junge Erwachsene aktivieren für die Arbeit im Versöhnungsbund.
Kommt gerne vorbei!
Das Jugendforum stellt ein Element der politischen Selbstorganisation dar, in dem Jugendliche und junge Erwachsene ihre Perspektiven auf die Themen austauschen und ihre spezifische Situation als junge Menschen dabei zum Ausgangspunktmachen.
Über die Referent*innen:
Sophia Morad, Hallo, ich bin Sophia und 21 Jahre alt. :) Ich komme aus dem Rheinland, also zwischen Köln und Bonn. Zurzeit mache ich eine Erzieherin Ausbildung und vervollständige mein Abitur. Ich freue mich auf eine tolle Zeit!
Raja Spindler, ist aktiv im Jugendrat dabei!
Sarah Kraus, ist aktiv im Jugendrat dabei!
Wayra Martinez-Bürger, ist aktiv im Jugendrat dabei!
-
Abendgebet
Brüssel
Donnerstagabend: Irene Franke-Atli
Freitagmorgen: Bernadette Ackva
Freitagabend: Karen Hinrichs & Dietrich Becker-Hinrichs
Samstagmorgen: Bettina Schlauraff
Sonntagmorgen: Thomas Nauerth
-
-
© @pixabay Impulsvortrag: Der Gewalt widerstehen! Die Entfaltung & Erhaltung einer lebensfähigen Gesellschaft – Soziale Verteidigung neu verstehen
Barbara Müller
Europasaal
Der Titel sagt bereits alles und macht zugleich neugierig - wir dürfen gespannt sein!
Wir planen, den Vortrag online zu streamen. Eine Online-Teilnahme ist über folgenden Link möglich: https://lecture.senfcall.de/ver-0oc-pe7-gnb
Über die Referent*innen:
Barbara Müller, Dr., Historikerin, Moderatorin und Beraterin im Hunsrück.
Freitag
-
Morgen-Starter
-
© Eva Breuer Yoga am Morgen
Eva Breuer
Tanzraum
Die Morgenarbeit mit Yoga dient dazu bewusst in den Tag zu starten. Mit Bewegung, geführter Atmung Entspannung und wohldosierten Kräftigungsübungen tun wir uns Gutes. Yoga ist darüber hinaus eine Einladung, zu erkunden, was Ahimsa-Gewaltlosigkeit im Umgang mit der eigenen Person bedeuten kann.
Bitte bequeme Kleidung, dicke Socken und am besten auch eine Decke/Yogamatte mitbringen.
Über die Referent*innen:
Eva Breuer, Jahrgang 1960, wurde durch die Kriegsdienstverweigerung ihres Bruders Otfrid motiviert, politisch aktiv zu werden. Nach Engagement in der Graswurzelbewegung, für die Kurve Wustrow und die internationalen Märsche für Entmilitarisierung ließ sie sich bei der Sebastian-Kneipp-Akademie zur Yogalehrerin ausbilden. Seit 1991 unterrichtet sie in Köln, Leverkusen, Leichlingen und Umgebung. Im Yoga ist ihr ein zielgruppenorientiertes Arbeiten mit einer sehr genauen und respektvollen Wahrnehmung des jeweiligen Gegenübers wichtig. Satyagraha - die Suche nach der Wahrheit und Ahimsa - Gewaltlosigkeit - zählen für sie zu den Voraussetzungen einer gut begründeten Yoga-Praxis.
-
Meditation in der Stille
Hanno Paul
Heide
Gewaltfreies Eintreten für eine gerechte Gesellschaft braucht einen langen Atem und geht leichter, wenn ich selber innerlich geerdet und zentriert und zugleich mit dem Ganzen verbunden bin. Das Sitzen in der Stille (eingeleitet durch eine kurze Bewegungsübung) möchte in der Tradition christlicher Kontemplation den Boden für diese Haltung vorbereiten.
Am Donnerstagmorgen gibt es eine kurze Einführung. Gesessen wird je nach körperlicher Fähigkeit auf Stühlen, Bänkchen oder Kissen.
Wenn ihr nicht auf Stühlen sitzen wollt, bringt euch gerne ein Sitzkissen oder Bänkchen.
Über die Referent*innen:
Hanno Paul, evangelischer Krankenhauspfarrer und Lehrer der Essener Schule der Kontemplation (www.kontemplation.org).
-
Morgengebet
Brüssel
Donnerstagabend: Irene Franke-Atli
Freitagmorgen: Bernadette Ackva
Freitagabend: Karen Hinrichs & Dietrich Becker-Hinrichs
Samstagmorgen: Bettina Schlauraff
Sonntagmorgen: Thomas Nauerth
-
-
Frühstück
Speisesaal
-
© Foto: Hanno Paul Morgenkreis – Miteinander Ankommen
-
Podiumsdiskussion: Leben in Gerechtigkeit - Wie gestalten wir eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft?
Christiane Lohse, Sara Fromm, Moses John, Irmgard Ehrenberger, Barbara Rodi
Europasaal
Was macht eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft aus und vor allem: Wie kommen wir dahin? Was sind Schritte auf dem Weg?
Über diese Fragen wollen wir mit den Podiumsgästen ins Gespräch kommen und sie werden aus unterschiedlichen Perspektiven Aspekte aufzeigen - von Klimagerechtigkeit, der Überwindung von Armut, echter Teilhabe und Mitbestimmung und vielen mehr...
Christiane Lohse wird die Podiumsdiskussion moderieren, die Podiumsgäste sind angefragt, aber stehen z.T. noch unter Vorbehalt.
Über die Referent*innen:
Christiane Lohse, im Versöhnungsbund aktiv seit Anfang der 1970’iger Jahre; letzte berufliche Station: 15 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Umweltbundesamt zu „Umweltstrategien / Klimaschutz und Energie“.
Sara Fromm, (sie / mensch) arbeitet als Geschäftsführerin, Trainerin und Moderatorin bei der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion und ist in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv.
Moses John, Leiter der Organization for Nonviolence and Development (ONAD), dem südsudanesichen Zweig des International Fellowship of Reconciliation (IFOR)
Irmgard Ehrenberger, arbeitet seit 1990 im Büro des österreichischen Versöhnungsbundes. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind das Programm „Friedenspräsenz in Kolumbien“ und das Programm „Klimaziel: Frieden“.
Barbara Rodi, Vorständin der FEGH eG, Musiktherapeutin im Klinikum Herford, aktiv bei den „Lebenslauten“ und in der Friedens- und Flüchtlingsarbeit, lebt in einem Wohnprojekt CO2-frei in Herford
-
© Benjamin Pütter Arbeitsgruppen
-
© @pixabay AG 1 - Ärmel hochkrempeln: Sozial-ökologische Transformation als Form der sozialen Verteidigung des Lebens
Barbara Müller
Europasaal - Skandinavien
Ich würde mich mit den großen Begriffen in dem Workshop gerne gemeinsam gestaltend, bildlich und darstellend auseinandersetzen. Ich verstehe den Workshop als einen Raum, sich großen Herausforderungen zu nähern, wieder Abstand zu nehmen und so experimentell-tastend und spielerisch Möglichkeiten des Überlebens zu erkunden.
Über die Referent*innen:
Barbara Müller, Dr., Historikerin, Moderatorin und Beraterin im Hunsrück.
-
AG 2 - Machtkritische Reise zu einer gerechteren Gesellschaft
Annette Kübler, Zeynep Parlak
Europasaal - Baltikum
Im Workshop erkunden wir, wie ungerechte gesellschaftliche Strukturen uns voneinander trennen. Was bewirken Benachteiligungen und Privilegien in unserem Miteinander? Was meint „struktureller Rassismus“ und was unterscheidet ihn von einem moralisch-individuellen Ansatz ?
Neben dominante Mythen über benachteiligte Menschen setzen wir Selbstbeschreibungen. Wir schaffen Gelegenheiten Neues wahr zu nehmen und es zuzulassen, Verinnerlichungen zu hinterfragen, mit Gefühlen wie Trauer, Wut oder Scham umzugehen, oder der Überheblichkeit zu denken, gegen Rassismus zu sein würde reichen, oder dem Misstrauen, wenn eine den Schmerz der Nächsten nicht selbst spürt...
Ihr seit eingeladen auf eine lebenslange Reise und wir freuen uns, wenn wir euch ein Stück weit begleiten dürfen. Für die Reise brauchen wir langen Atem und gegenseitige solidarisch-kritische Unterstützung.
Bisher benachteiligen Perspektiven zuzuhören ermöglicht neu wahr zu nehmen und zu zu lassen. Wahr nehmen, wer wie in strukturelle Schieflagen verstrickt ist und wo wer konkret anfangen kann, Teil der Veränderung zu sein: Teil von Reparationen, Verantwortungsübernahme, Heilung.Über die Referent*innen:
Annette Kübler, Bildungsarbeiterin, Anti Bias Trainerin. Sie begleitet – mit einigen anderen – den VB seit 2016 auf einer rassismuskritischen Lernreise … will verstehen, wie gesellschaftliche Machtverhältnisse und Positionierungen unsere Vorstellungen von „normal“ und von „Gewalt“ geprägt haben … bemüht sich Verantwortung zu übernehmen … ist dankbar für Perspektiven, die ihr ihr Leben geschenkt hat und bringt diese gerne ein
Zeynep Parlak, Anti-Bias-Multiplikatorin und machtkritische Bildungsreferentin. Sie setzte sich bereits während ihres Studiums der Sozialen Arbeit an der technischen Hochschule in Nürnberg mit dem Thema Ungleichheit und Ungerechtigkeit auseinander. Daher legte Sie ihren Schwerpunkt auf Internationale Soziale Arbeit und Diversität. Nach dem grundständigen Studium vertiefte sie sich weiter in das Thema Migration mit einem Master Studiengang in Migration und Diversität an der Universität Kiel. Seit 2019 arbeitet sie als freie Bildungsreferentin und gibt Workshops im Bereich Antidiskriminierung. Ihre persönliche Weiterentwicklung treibt sie durch regelmäßige Teilnahme an Empowermenttrainings und Fortbildungen zum Thema voran. Hauptamtlich ist sie als Sozialpädagogin beim Allgemeinen Sozialdienst des Jugendamts in Nürnberg tätig.
-
AG 3 - „Wehrhaft ohne Waffen“ - Ein interaktiver Workshop zu Voraussetzungen, Möglichkeiten & Grenzen Sozialer Verteidigung in der Praxis
Nele Anslinger, Martin Arnold
Clubraum
Der Workshop wird mit interaktiven Methoden aus dem Bereich des Theaters der Unterdrückten und anderen Beteiligungsorientierten Verfahren arbeiten. Wir werden dabei der Frage nachgehen, welche Dinge, Werte, Bereiche unseres Lebens und unserer Gesellschaft wir als erhaltens- und schützenswert erachten. Hier wird es natürlich Unterschiede geben und das ist gut so! Wir wenden uns der Frage zu, mit welchen Möglichkeiten diese Dinge geschützt werden können und wo wir uns dabei ergänzen können und wo sich unsere Werte vielleicht auch im Wege stehen und gegenseitig behindern. Wo sind Stärken und Schwächen des Konzepts? Und hat Sv überhaupt ein „Konzept“? An praktische Elemente anknüpfend, wird soziale Verteidigung erläutert und darüber hinaus auch über die Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ – soziale Verteidigung voranbringen informiert.
ab ca. 17 Jahren geeignet / bis max. 25 Personen
Über die Referent*innen:
Nele Anslinger, Kampagnenkoordinatorin der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“. Sie hat in Marburg Friedens- und Konfliktforschung mit den Schwerpunkten zivile Konfliktbearbeitung und Friedenspädagogik studiert. Sie ist Mitbegründerin der Marburger Forumtheaterinitiative „Forum geht’s?!“ und hat bisher u.a. mit den Methoden des Theaters der Unterdrückten zu gesellschaftlicher Teilhabe und Antidiskriminierung gearbeitet. Besonders am Herzen liegt ihr dabei die empowernde Arbeit in queeren Kontexten und Selbstfürsorge im politischen Aktivismus.
Martin Arnold, Friedensforscher, Dr., Essen, meldete sich nach der Schule zur Bundeswehr und verweigerte als Soldat aufgrund eines Sinneswandels den Kriegsdienst. Seitdem beschäftigt er sich mit der Frage: Wie ist es möglich, gewaltbereiten Kollektiven oder Einzelnen ohne Drohung oder Gewalt wirksam entgegenzutreten? Er fand Gandhis und andere Antworten: www.martin-arnold.eu .
-
AG 4 - Staatsgewalt beschränken – Polizei neu denken
Ullrich Hahn
Brüssel
Die bestehende Institution der Polizei gilt weitgehend als notwendig und unverzichtbar („Freund und Helfer“).
Andererseits war und ist die Polizei weltweit -neben dem Militär- das wichtigste Instrument der Staatsgewalt zur Aufrechterhaltung der jeweiligen Herrschaft, d.h. der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Zustände, seien sie gerecht oder ungerecht.
Daneben macht die Polizei -wie alle menschlichen Institutionen- Fehler, die hier aber in zweifacher Hinsicht problematisch sind: einmal, weil die davon betroffenen Menschen sich bei einer aktuellen Konfrontation mit der Polizei i.d.R. nicht wehren können; zum anderen, weil das Handeln der Polizei auch im Nachhinein nur schwer zu kontrollieren ist.
Es ist deshalb an der Zeit, Polizei anders zu denken.
Wie weit und unter welchen Bedingungen wir Vertrauen in die Institution Polizei haben und sie dieses Vertrauen verdient, hat dies auch Auswirkungen auf unsere Erwartungen an das in der Friedensbewegung diskutierte Konzept internationaler Polizeieinheiten als Alternative für das Militär.
für 6-16 Personen
Über die Referent*innen:
Ullrich Hahn, Rechtsanwalt, Präsident des Versöhnungsbundes (Deutscher Zweig)
-
AG 5 - Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Workshop mit Körper- & Theatermethoden
Eva-Maria Willkomm, Susanne Bürger
Tanzraum
Wir wollen spielerisch Bilder einer gerechten Gesellschaft entwerfen, Wege dorthin suchen und ausprobieren, was sich dafür ändern muss.
Wir arbeiten mit Körperübungen, Bewegungsspielen und Theatermethoden.
für Erwachsene und Jugendliche geeignet / für 6-18 Personen
Über die Referent*innen:
Eva-Maria Willkomm, Trainerin für Konflikttransformation
Susanne Bürger, Trainerin bei „gewaltfrei handeln“
-
AG 6 - Energiesicherheit von unten! Friedensfördernde Energie-Genossenschaft Herford eG
Barbara Rodi, Berthold Keunecke
Kopenhagen
Die Friedensfördernde Energiegenossenschaft Herford eG ist eine Initiative der Energiewende vor Ort. Als Genossenschaft bietet sie Bürger*innen die Beteiligung am Ausbau Erneuerbarer Energien in ihrer Region.
Im ersten Teil der AG wird die Genossenschaft von Barbara Rodi (Vorstand der FEGH e.G.) mit ihren Projekten und ihren Beteiligungsmöglichkeiten vorgestellt. Auch die Frage nach der Zusammenarbeit, Ergänzungsmöglichkeit und Konkurrenz zur kommunalen Energiewirtschaft wird aufgeworfen.
Im Weiteren fragen wir nach den Möglichkeiten, die so eine Struktur bietet, um die Zukunftsfähigkeit einer Region zu erhöhen, und wie eine Übertragbarkeit der Herforder Strukturen in andere Regionen denkbar ist. Dabei sollen die Erfahrungen aller Teilnehmenden zu Wort kommen.
Zuletzt soll die Perspektive diskutiert werden, die Energiewende als Teil der Vorbereitung einer regionalen Sozialen Verteidigung zu sehen.
für max. 30 Personen
Über die Referent*innen:
Barbara Rodi, Vorständin der FEGH eG, Musiktherapeutin im Klinikum Herford, aktiv bei den „Lebenslauten“ und in der Friedens- und Flüchtlingsarbeit, lebt in einem Wohnprojekt CO2-frei in Herford
Berthold Keunecke, ev. Pfarrer in Herford – Mitglied in der FEGH e.G., Mitglied im Vorstand des Versöhnungsbundes und in der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“, Einsatz im Rahmen von EAPPI in Jerusalem 2017, Praktiker im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
-
AG 7 - „Verwandlung der Mächte“
Bärbel-Lieselotte Kirstein-Mätzold, Thomas Nauerth
Pantry
Der us-amerikanische Theologe Walter Wink hat ein neues Konzept erarbeitet, die alte biblische Rede von Mächte und Gewalten heute zu verstehen. Für Walter Wink sind die „Mächte“ die spirituelle Innenseite einer jeden materiellen Gegebenheit und einer jeden menschlichen Institution. Nicht zwischen an sich bösen und guten Mächten sei zu unterscheiden, sondern zwischen Mächten, die ihrer Berufung in Gottes Schöpfung treu sind, und Mächten, die gefallen sind und so „dämonisch“ werden. Die Dramatik der „Mächte und Gewalten“ besteht für Wink darin, dass sie seit Jahrtausenden untereinander und mit einander verknüpft sind zu einem Herrschaftssystem (domination system). Dieses Herrschaftssystem legitimiert sich durch den Mythos erlösender Gewalt (myth of redemptive violence) und durch den Sündenbockmechanismus.
Dieses Konzept soll vorgestellt und seine Bedeutung für unsere Arbeit und für die im Tagungsthema anvisierte Arbeit diskutiert werden.
ab ca. 6 Jahren geeignet
Über die Referent*innen:
Bärbel-Lieselotte Kirstein-Mätzold, ist langjähriges aktives Mitglied im Versöhnungsbund.
Thomas Nauerth, Dr. theol. habil.; apl. Prof. für Religionspädagogik am Institut f. Katholische Theologie Universität Osnabrück; Mitglied im Internationalen Versöhnungsbund/Deutscher Zweig und im Ökumenischen Institut für Friedenstheologie/Ecumenical Institute of Peace Theology. Redakteur der Homepage www.friedenstheologie.de. Arbeitsschwerpunkte: Friedenstheologie, Friedenserziehung und biblische Bildung.
(vgl. auch http://independent.academia.edu/ThomasNauerth) -
AG 8 - Starke Nachbar_innen stärken Integrationskompetenzen & gesellschaftlichen Zusammenhalt
Bilal Almasri, Iyad Asfour
Kaminzimmer
Flucht und Migration sind große Herausforderungen. Das gilt sowohl für die Betroffenen als auch für die Menschen, die sie aufnehmen. Wir schaffen mit dem Projekt „Starke Nachbar_innen“ gemeinsam Orte, in denen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen sich begegnen können. Es gilt Verständnis zu fördern, Unterschiede zu erkennen und Gemeinsamkeiten zu unterstreichen.In diesem Workshop möchten wir auf die folgenden Punkte eingehen:
1) Ankommen: Einen Raum schaffen, dass sich Alle gehört und gesehen fühlen
2) Projekt Vorstellung: Was machen wir konkretes im Projekt Starke Nachbar_innen
3) Die aktivierenden Methoden vom Projekt (mit Übungen)
Über die Referent*innen:
Bilal Almasri, ist Wissenschaftler für englische Literatur und studierte in Syriens Hauptstadt Damaskus. Nach dem Studium arbeitete er als Pädagoge in Homs. Seit fünf Jahren lebt Bilal Almasri mit seiner Familie im rheinlandpfälzischen Neuwied. Hier in Deutschland wird sein Studium als Bachelor in Geisteswissenschaften anerkannt. Seit März 2018 arbeitet er bei EIRENE – internationaler christlicher Friedensdienst, als Mitarbeiter im Projekt „Starke Nachbar_innen“. Hier ist er verantwortlich für die Bildungsarbeit und knüpft Kontakte zu kommunalen Institutionen, anderen Geflüchteten und Schulen.
Iyad Asfour, leitet das Projektteam „Starke Nachbar_innen“. Seit fünf Jahren lebt Iyad Asfour mit seiner Familie im rheinlandpfälzischen Neuwied. Seit März 2019 arbeitet er bei EIRENE – internationaler christlicher Friedensdienst, als Mitarbeiter im Projekt „Starke Nachbar_innen“. Hier ist er verantwortlich für: Die Netzwerkarbeit, Kommunikation mit Behörden und Institutionen, Vermittlung und Begleitung von Ehrenamtlichen, Durchführung von Ehrenamtsaktionen, Beratung und Begleitung von Drittstaatsangehörigen.
-
AG 9 - Resiliente Regionen durch (Bildung für) nachhaltige Entwicklung
Alexander Sust
Riga
Über die Referent*innen:
Alexander Sust, Als Regionalentwickler sehe ich mich seit bald 20 Jahren in der Aufgabe, Entwicklungsprozesse nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit zu gestalten. Ich begleite Gruppen dabei, eigenständige Ziele zu formulieren und diese zu erreichen. Dazu erarbeite ich mit partizipativen Methoden Konzepte, Pläne und Strategien und helfe bei der Umsetzung. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf dem ländlichen Raum. Dieser gilt gemeinhin als krisensicherer, wird hier doch die Grundversorgung sichergestellt. Ein genauerer Blick aber zeigt, dass sich das Dorf wieder einmal mehr in der Geschichte neu erfinden muss, um -besonders in Krisenzeiten- ein geeignetes Lebensmodell zu bieten. Dazu lassen sich, entgegen des anhaltenden Trends, bereits Hoffnungszeichen ausmachen. Ich habe einige Jahre in einer Gebirgsregion Japans wirken dürfen und dort miterlebt, was es bedeutet, wenn Dörfer sterben. Ich habe von dort aber auch Ansätze mitgebracht, wie Dorfgemeinschaften gestärkt werden und neue gemeinschaftlich getragene lokale Ökonomien entstehen können.
Ich selbst sehe mich als radikalen Pazifisten. Ich bin überzeugt davon, dass Systeme, die auf Unrecht und Ungerechtigkeit basieren, nicht über längere Zeit stabil bleiben und sich meist nach wenigen Jahrzehnten zersetzen. Die Folgen einer größeren militärischen Auseinandersetzung könnten hingegen tatsächlich die ohnehin fragilen Lebensgrundlagen unserer Planeten über einen Zeitraum vieler Generationen stark beschädigen und sogar zerstören. Davon wären -neben uns Menschen- eine nahezu unvorstellbare Vielfalt von Arten betroffen.Das ist für mich die Motivation mich für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zu engagieren. Die Basis von BNE ist Empathie und das Streben nach Gerechtigkeit. Ich bringe Beispiele mit, wie dieser Anspruch in meinem Tätigkeitsfeld erfüllt werden kann. -
© https://novact.org/wp-content/uploads/2022/10/ENG_VF.pdf AG 10 - Soziale Verteidigung und gewaltfreie Aktionen im Ukrainekrieg
Clemens Ronnefeldt
Europasaal - Vorne
Eine Studie zu den gewaltfreien Aktionen gegen den Krieg in der Ukraine zwischen Februar und Juni 2022 unter Mitarbeit der Universität in Jena liegt inzwischen auch in deutscher Übersetzung vor.
Darin werden landesweit 148 Proteste und Diskussionen zwischen der ukrainischen Zivilbevölkerung und den russischen Besatzungssoldaten beschrieben, 51 gewaltfreie Interventionen und 36 Aktionen der Nicht-Zusammenarbeit mit den Besatzungstruppen.
Auch in Russland und in Belarus gibt es zahlreiche gewaltfreie Aktionen, die in der AG vorgestellt werden.
ab ca. 14 Jahren geeignet / für max. 30 Personen
Über die Referent*innen:
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweigdes Internationalen Versöhnungsbundes
-
AG 11 - Ein Plan für das Leben. Gewaltfreier Widerstand gegen paramilitärische Machtübernahme & Ressourcenausbeutung in Kolumbien
Irmgard Ehrenberger
Harz
2016 schlossen die kolumbianische Regierung und die größte Guerillagruppe FARC ein Abkommen, das Frieden und wesentliche Verbesserungen für die marginalisierten Teile der Bevölkerung bringen sollte. Bis heute wurden diese Versprechen nicht eingelöst, die Gewalt geht unvermindert weiter. Illegale bewaffnete Gruppen, aber auch das kolumbianische Militär, verüben schwere Menschenrechtsverletzungen, darunter politische Morde, Folter und Vertreibungen. Eine besondere Facette des bewaffneten Konflikts, der die Zivilbevölkerung seit über 60 Jahren drangsaliert, stellt die Machtübernahme paramilitärischer Gruppen, die auf lokaler Ebene das soziale, politische und ökonomische Leben bestimmen, dar.
Im Workshop werden wir uns damit beschäftigen, wie ländliche und städtische Gemeinden mit den Bedrohungen durch bewaffnete Gruppen umgehen, wie gewaltfreier Widerstand organisiert werden kann und was wir von den Menschen, die ihr Recht auf Leben, Land und Gerechtigkeit verteidigen, lernen können.
Darüber hinaus werden wir analysieren, wie wir den gewaltfreien Widerstand von Europa aus unterstützen können. Denn die Menschen in Kolumbien leiden unter ausbeuterischen Strukturen, die koloniale Muster fortsetzen. Das gilt insbesondere für die extraktive Industrie. Die neue linksgerichtete Regierung unter Gustavo Petro hat zwar den Ausstieg aus der Förderung fossiler Energieträger versprochen, dennoch hat allein Deutschland im Jahr 2022 dreimal so viel Kohle aus Kolumbien importiert als im Jahr zuvor. Auch in Hinsicht auf die anvisierte Energiewende besteht die große Gefahr, dass sich ausbeuterische Verhältnisse wiederholen, denn in Kolumbien lagern Schlüsselmetalle, und die Nachfrage nach diesen Metallen steigt rasant. Wir werden der Frage nachgehen, wie der Energiewandel gerecht gestaltet werden kann und was sich dafür bei uns ändern muss.
Über die Referent*innen:
Irmgard Ehrenberger, arbeitet seit 1990 im Büro des österreichischen Versöhnungsbundes. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind das Programm „Friedenspräsenz in Kolumbien“ und das Programm „Klimaziel: Frieden“.
-
AG 12 - Aktionstraining zu Gewaltfreier Aktion & Zivilem Ungehorsam
Sara Fromm
Cafeteria
Gewaltfreie Aktionen sind ein wirksames Mittel, um Widerstand gegen gesellschaftliche Missverhältnisse zu leisten. Doch Protest auf der Straße sollte gut vorbereitet sein, um die Gefahr von mentalen und körperlichen Grenzerfahrungen zu verringern.
In diesem praxisorientierten Aktionstraining erlernt ihr das Handwerkszeug, um politische Aktionen gewaltfrei durchzuführen und deren Wirksamkeit zu steigern.
Neben gemeinsamen Reflektionsrunden rund um Ziele von gewaltfreien Aktionen, unterschiedliche Verständnisse von Gewalt(freiheit) und Diversität in Aktionen werden wir uns mit Entscheidungsfindung und Bezugsgruppen nicht nur theoretisch, sondern auch in Beispielszenarien beschäftigen.
Außerdem warten praktische Übungen rund um’s Thema Sitzblockaden auf euch.
ab ca. 15 Jahren geeignet / für mind. 10 Personen
Über die Referent*innen:
Sara Fromm, (sie / mensch) arbeitet als Geschäftsführerin, Trainerin und Moderatorin bei der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion und ist in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv.
-
AG 13 - Gewalt im Stadtteil und was man dagegen tun kann
Mohamed Ennis Zaidi, Joy Crow, Justin Reilly, Jamal Hollmann, Michel Reda, Sarah El-Osta
Beldgrad
Wir geben euch Einblicke in Lebensrealitäten aus Berlin, speziell aus dem Stadtteil Staaken im Bezirk Spandau. Welche Gewalt erleben Menschen, die hier leben? Auf welche Weisen werden Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen und wie zeigt sich das auch im Stadtteil?
Und wir sprechen mit euch darüber, was man tun kann - was wir als pädagogische Fachkräfte in unterschiedlichen Feldern tun, was die Gesellschaft tun kann und wie wir gemeinsam an einer gerechten Gesellschaft und einem guten Leben für alle basteln!Über die Referent*innen:
Mohamed Ennis Zaidi, Ehrenamtskoordination Café Pi 8 in Staaken, Rikschapilot, Kiezkind, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Student der Sozialarbeit beim Paritätischen, ehrenamtlich aktiv bei den jungen Migranten-Lotsen (=Jumi-Lotsen), überzeugter Europäer durch Erasmus
Joy Crow, Feministin, PearNetzwerk, Café Pi8 in Staaken
Justin Reilly, Erzieher an einer Grundschule in Berlin-Neukölln
Jamal Hollmann, PearNetzwerk in Staaken
Sarah El-Osta, Kiezkind/Abitur auf dem zweiten Bildungsweg/ ehrenamtlich aktiv bei den Jumi-Lotsen/überzeugte Europäerin durch Erasmus
-
AG 14 - Soziale Verteidigung weiter denken: Waffenlose Wehrhaftigkeit für welche Werte?
Dr. Achim Schmitz, Peter Heim
Bücherei
"Stell dir vor, es ist Krieg und alle leisten Widerstand!"
So lautet der Aufruf der neuen Kampagne für Soziale Verteidigung unter https://wehrhaftohnewaffen.de/
Die Idee der Sozialen Verteidigung fußt darauf, dass wir uns gemeinsam und gewaltfrei gegen Angreifer zur Wehr setzen, uns verteidigen und schützen: Materielle Dinge, Werte, verschiedene Aspekte unseres Lebens und unseres Umfeldes.- Doch was davon ist erhaltens- und schützenswert? Manches ist ja gar nicht so verteidigungswürdig...
- Und wie damit umgehen, dass unsere Gesellschaft inzwischen so vielfältig geworden ist, so heterogen, so divers? Der Kapitalismus dividiert uns auseinander als Konsumenten, Arbeitende, Lobbyisten, Profiteure des Systems.
- Wie realistisch ist die Vorstellung, hier zu einer gemeinsamen Haltung zu kommen - in unserem persönlichen Umfeld, in der Kommune, Region oder Land? Welche Werte sind so zentral, dass sie diese Kraft, dieses Momentum erzeugen zu einer Verteidigung?
In dieser AG werden wir empirische Befunde, also z.B. Umfragen zu Rate ziehen und Theorien dazu. Dazu soll auch eine Umfrage unter VB-Teilnehmer:innen durchgeführt und einbezogen werden.
Und wir werden uns soweit in der Gruppe möglich auch selbst befragen zu unserer Bereitschaft, gewaltfrei zu handeln für unsere Werte.Über die Referent*innen:
Dr. Achim Schmitz, Dr., ist Sozialwissenschaftler, Sozialpädagoge, Friedensfachkraft, Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache und als VB-Mitglied aktiv in der Kommission Friedensbildung. Außerdem ist er Mitglied bei pax christi, in der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen), beim Bund für Soziale Verteidigung, bei act for transformation und im Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung.
Peter Heim, Köln. Dipl.-Biol., Dipl.-Päd. Lehrer und Personalrat a.D. Ausbildung und Erfahrung in Gruppenpädagogik, Psychodrama, Krisenberatung. Kinder-/Jugendlichen-Psychotherapie. Stark geprägt durch eine Gedenkstättenfahrt 1972 nach Polen. Aktiv bei pax christi/IVB. Mitglied im Netzwerk Friedensbildung,in GEW, BVKJ,...
-
AG 15 - Sich zeigen & sich gegenseitig unterstützen: Aufwachsen in Madagaskar, Tunesien und Deutschland
Icra Amad Ibrahim, Saber Cherif
Disko
Workshop für Kinder ab 6 Jahren; findet nur Vormittags statt
Wir spielen zusammen Theater über eine Geschichte im Buch "Lied der bunten Vögel".
Habt ihr Lust mit uns zu singen, sich mit uns zu bewegen und nachzudenken über Egoismus, Konkurrenz - und Wege zu gutem Miteinander?
-
-
© pexels Mittagessen & Pause
Speisesaal
Kaffee & Kuchen stehen ab 14:00 Uhr bereit und können auch mit in das Nachmittagsprogramm genommen werden
-
Einführung in die Achtsamkeitspraxis: Achtsamkeit in stürmischen Zeiten
Kornelia Völker
Brüssel
Dies ist ein Übungsweg, in dessen Mittelpunkt letztendlich die Kultivierung unseres achtsamen Gewahrseins im ganz alltäglichen Leben steht (z.B. beim Teetrinken, Spazierengehen, Zuhören). Dies ermöglicht uns, zu entschleunigen und uns immer mehr auch wieder selbst zu spüren. Dazu gehört das Wahrnehmen unserer Möglichkeiten der Selbstfürsorge, zur Förderung unseres eigenen Wohlbefindens und eigenen Lebensfreude.
Bei längerer Übungspraxis wird es uns gelingen, nach und nach immer mehr im gegenwärtigen Moment wie bei uns selbst anzukommen. Wir können eine innere Sicherheit oder Halt gewinnen, indem wir unsere Wurzeln im „Hier und Jetzt“ immer mehr erfahren und uns wieder mit uns selbst wie auch mit der Erde verbinden.
Damit verbunden ist unser achtsames Zuhören, z.B. als emotionaler Austausch in Form eines kurzen „Blitzlichts“ in einer Befindlichkeitsrunde.
Es handelt sich hierbei um ein offenes Angebot, das zwischen Mittagessen und nächstem Programmpunkt wahrgenommen werden kann.
Über die Referent*innen:
Kornelia Völker, Ich - Kornelia Völker - bin 62 Jahre alt und war Krankenschwester und bin Diplom-Sozialwirtin mit gruppendynamischer Erfahrung in einer psychiatrisch-psychoanalytisch und gruppendynamisch arbeitenden Klinik. Seit 2017 bin ich Mitglied einer der deutschen C.G. Jung-Gesellschaften. Für interessierte Selbsthilfegruppen wie auch für soziale Einrichtungen von Wohlfahrtsverbänden biete ich seit Anfang 2022 ehrenamtlich - über die KIBIS im Gesundheitszentrum Göttingen - eine Einführung in die Achtsamkeitspraxis an. Ich selber praktiziere seit ca. 13 Jahren Zen-Meditation und damit verbunden auch Achtsamkeitsübungen in der Tradition von Thich Nhat Hanh (einem vietnamnesischen Zen-Meister, Poeten und Friedensaktivisten). Ich bin regelmäßig im „Europäischen Institut für angewandten Buddhismus“ (EIAB) in Waldbröl bei Köln. Hier nehme ich an Seminaren und Retreats teil, bei denen der Umgang mit schwierigen Emotionen – auch transgenerational – im Zentrum steht. Auch in den heutigen Krisen oder Konflikten können unsere ungelösten transgenerationalen Erfahrungen unsere zwischenmenschlichen Begegnungen prägen.
-
© Benjamin Pütter Arbeitsgruppen (größtenteils Fortsetzung)
-
© @pixabay AG 1 - Ärmel hochkrempeln: Sozial-ökologische Transformation als Form der sozialen Verteidigung des Lebens
Barbara Müller
Europasaal - Skandinavien
Ich würde mich mit den großen Begriffen in dem Workshop gerne gemeinsam gestaltend, bildlich und darstellend auseinandersetzen. Ich verstehe den Workshop als einen Raum, sich großen Herausforderungen zu nähern, wieder Abstand zu nehmen und so experimentell-tastend und spielerisch Möglichkeiten des Überlebens zu erkunden.
Über die Referent*innen:
Barbara Müller, Dr., Historikerin, Moderatorin und Beraterin im Hunsrück.
-
AG 2 - Machtkritische Reise zu einer gerechteren Gesellschaft
Annette Kübler, Zeynep Parlak
Europasaal - Baltikum
Im Workshop erkunden wir, wie ungerechte gesellschaftliche Strukturen uns voneinander trennen. Was bewirken Benachteiligungen und Privilegien in unserem Miteinander? Was meint „struktureller Rassismus“ und was unterscheidet ihn von einem moralisch-individuellen Ansatz ?
Neben dominante Mythen über benachteiligte Menschen setzen wir Selbstbeschreibungen. Wir schaffen Gelegenheiten Neues wahr zu nehmen und es zuzulassen, Verinnerlichungen zu hinterfragen, mit Gefühlen wie Trauer, Wut oder Scham umzugehen, oder der Überheblichkeit zu denken, gegen Rassismus zu sein würde reichen, oder dem Misstrauen, wenn eine den Schmerz der Nächsten nicht selbst spürt...
Ihr seit eingeladen auf eine lebenslange Reise und wir freuen uns, wenn wir euch ein Stück weit begleiten dürfen. Für die Reise brauchen wir langen Atem und gegenseitige solidarisch-kritische Unterstützung.
Bisher benachteiligen Perspektiven zuzuhören ermöglicht neu wahr zu nehmen und zu zu lassen. Wahr nehmen, wer wie in strukturelle Schieflagen verstrickt ist und wo wer konkret anfangen kann, Teil der Veränderung zu sein: Teil von Reparationen, Verantwortungsübernahme, Heilung.Über die Referent*innen:
Annette Kübler, Bildungsarbeiterin, Anti Bias Trainerin. Sie begleitet – mit einigen anderen – den VB seit 2016 auf einer rassismuskritischen Lernreise … will verstehen, wie gesellschaftliche Machtverhältnisse und Positionierungen unsere Vorstellungen von „normal“ und von „Gewalt“ geprägt haben … bemüht sich Verantwortung zu übernehmen … ist dankbar für Perspektiven, die ihr ihr Leben geschenkt hat und bringt diese gerne ein
Zeynep Parlak, Anti-Bias-Multiplikatorin und machtkritische Bildungsreferentin. Sie setzte sich bereits während ihres Studiums der Sozialen Arbeit an der technischen Hochschule in Nürnberg mit dem Thema Ungleichheit und Ungerechtigkeit auseinander. Daher legte Sie ihren Schwerpunkt auf Internationale Soziale Arbeit und Diversität. Nach dem grundständigen Studium vertiefte sie sich weiter in das Thema Migration mit einem Master Studiengang in Migration und Diversität an der Universität Kiel. Seit 2019 arbeitet sie als freie Bildungsreferentin und gibt Workshops im Bereich Antidiskriminierung. Ihre persönliche Weiterentwicklung treibt sie durch regelmäßige Teilnahme an Empowermenttrainings und Fortbildungen zum Thema voran. Hauptamtlich ist sie als Sozialpädagogin beim Allgemeinen Sozialdienst des Jugendamts in Nürnberg tätig.
-
AG 3 - „Wehrhaft ohne Waffen“ - Ein interaktiver Workshop zu Voraussetzungen, Möglichkeiten & Grenzen Sozialer Verteidigung in der Praxis
Nele Anslinger, Martin Arnold
Clubraum
Der Workshop wird mit interaktiven Methoden aus dem Bereich des Theaters der Unterdrückten und anderen Beteiligungsorientierten Verfahren arbeiten. Wir werden dabei der Frage nachgehen, welche Dinge, Werte, Bereiche unseres Lebens und unserer Gesellschaft wir als erhaltens- und schützenswert erachten. Hier wird es natürlich Unterschiede geben und das ist gut so! Wir wenden uns der Frage zu, mit welchen Möglichkeiten diese Dinge geschützt werden können und wo wir uns dabei ergänzen können und wo sich unsere Werte vielleicht auch im Wege stehen und gegenseitig behindern. Wo sind Stärken und Schwächen des Konzepts? Und hat Sv überhaupt ein „Konzept“? An praktische Elemente anknüpfend, wird soziale Verteidigung erläutert und darüber hinaus auch über die Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ – soziale Verteidigung voranbringen informiert.
ab ca. 17 Jahren geeignet / bis max. 25 Personen
Über die Referent*innen:
Nele Anslinger, Kampagnenkoordinatorin der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“. Sie hat in Marburg Friedens- und Konfliktforschung mit den Schwerpunkten zivile Konfliktbearbeitung und Friedenspädagogik studiert. Sie ist Mitbegründerin der Marburger Forumtheaterinitiative „Forum geht’s?!“ und hat bisher u.a. mit den Methoden des Theaters der Unterdrückten zu gesellschaftlicher Teilhabe und Antidiskriminierung gearbeitet. Besonders am Herzen liegt ihr dabei die empowernde Arbeit in queeren Kontexten und Selbstfürsorge im politischen Aktivismus.
Martin Arnold, Friedensforscher, Dr., Essen, meldete sich nach der Schule zur Bundeswehr und verweigerte als Soldat aufgrund eines Sinneswandels den Kriegsdienst. Seitdem beschäftigt er sich mit der Frage: Wie ist es möglich, gewaltbereiten Kollektiven oder Einzelnen ohne Drohung oder Gewalt wirksam entgegenzutreten? Er fand Gandhis und andere Antworten: www.martin-arnold.eu .
-
AG 4 - Staatsgewalt beschränken – Polizei neu denken
Ullrich Hahn
Brüssel
Die bestehende Institution der Polizei gilt weitgehend als notwendig und unverzichtbar („Freund und Helfer“).
Andererseits war und ist die Polizei weltweit -neben dem Militär- das wichtigste Instrument der Staatsgewalt zur Aufrechterhaltung der jeweiligen Herrschaft, d.h. der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Zustände, seien sie gerecht oder ungerecht.
Daneben macht die Polizei -wie alle menschlichen Institutionen- Fehler, die hier aber in zweifacher Hinsicht problematisch sind: einmal, weil die davon betroffenen Menschen sich bei einer aktuellen Konfrontation mit der Polizei i.d.R. nicht wehren können; zum anderen, weil das Handeln der Polizei auch im Nachhinein nur schwer zu kontrollieren ist.
Es ist deshalb an der Zeit, Polizei anders zu denken.
Wie weit und unter welchen Bedingungen wir Vertrauen in die Institution Polizei haben und sie dieses Vertrauen verdient, hat dies auch Auswirkungen auf unsere Erwartungen an das in der Friedensbewegung diskutierte Konzept internationaler Polizeieinheiten als Alternative für das Militär.
für 6-16 Personen
Über die Referent*innen:
Ullrich Hahn, Rechtsanwalt, Präsident des Versöhnungsbundes (Deutscher Zweig)
-
AG 5 - Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Workshop mit Körper- & Theatermethoden
Eva-Maria Willkomm, Susanne Bürger
Tanzraum
Wir wollen spielerisch Bilder einer gerechten Gesellschaft entwerfen, Wege dorthin suchen und ausprobieren, was sich dafür ändern muss.
Wir arbeiten mit Körperübungen, Bewegungsspielen und Theatermethoden.
für Erwachsene und Jugendliche geeignet / für 6-18 Personen
Über die Referent*innen:
Eva-Maria Willkomm, Trainerin für Konflikttransformation
Susanne Bürger, Trainerin bei „gewaltfrei handeln“
-